Erwachsenwerden
– 15.01.19
Wie gelingt ein guter Start
Großwerden, das Leben in die Hand nehmen und nach eigenen Vorstellungen führen - wenn das so einfach wäre!
Doch wie geht das? Großwerden ist für junge Menschen gar nicht so einfach. Um Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, muss man zuerst wissen: Wer bin ich? Was kann ich und was macht mich aus? Gerade für Jugendliche, die nicht bei ihren leiblichen Familien aufwachsen, ist es wichtig zu klären und zu begreifen, was warum passiert ist.
Susanne Zoller-Mathies von unserer Abteilung Forschung & Entwicklung bei SOS-Kinderdorf erklärt: "Deshalb ist bei uns einerseits die Biografiearbeit ganz zentral. Und andererseits beziehen wir beim Betreuen der Kinder und Jugendlichen die Herkunftsfamilien stets wertschätzend mit ein. Das ist sehr wesentlich, denn wir sehen, dass jene am erfolgreichsten sind, die sich sowohl SOS-Kinderdorf als auch der Herkunftsfamilie zugehörig fühlen".
Wir sehen, dass die Kinder am erfolgreichsten sind, die sich sowohl SOS-Kinderdorf als auch der Herkunftsfamilie zugehörig fühlen.
Merken, dass es sich lohnt
Ebenso wichtig sei es, die jungen Menschen zu beteiligen. "Das bedeutet, dass die Jugendlichen über ihre Belange informiert sind, dass sie Schritt für Schritt ausprobieren und Verantwortung übernehmen. Sie engagieren sich am meisten, wenn sie merken, dass es sich für sie lohnt – also wenn sie sich das Ziel selbst setzen.“
Wesentlicher Faktor: Zeit
Zoller-Mathies: "Worauf oft vergessen wird: Junge Menschen brauchen Zeit. Das ergeben auch unsere Forschungen. Seien es unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, seien es Jugendliche auf dem Sprung ins selbstständige Leben: Sie alle brauchen Zeit zum Ankommen im Alltag, Zeit zur Neuorientierung nach Bildungsabschlüssen,
Zeit sich zu finden."
Wunsch nach einem normalen Leben
Endlich erwachsen sein, endlich nach eigenen Vorstellungen leben! Wie sehen die Vorstellungen der Jugendlichen eigentlich aus? Laut SOS-Forschungsergebnissen ganz einfach: "normal". Sie wünschen sich ein normales Leben, eine normale Familie und ein Mehr an Normalität.
Zoller-Mathies: "Dafür ist es wichtig, ein Netzwerk zu haben, sich integriert und dazugehörig zu fühlen – etwa in der Familie, im Sportverein, im Freundeskreis." Nur dann könne sich das Leben auch normal anfühlen und ein guter Start gelingen.
Forschung & Entwicklung
Erfahren Sie in diesem Video, was die KollegInnen der Abteilung Forschung & Entwicklung bei SOS-Kinderdorf beschäftigt.
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