"Ich spüre das SOS-Kinderdorf-Feeling"

sagt der Arzt Dietmar Fussenegger, wenn er von seinem Engagement berichtet. Und von seinem Entschluss, sein Elternhaus dem SOS-Kinderdorf zu vermachen.

Schon als Kind gaben er und seine Geschwister – animiert von den Eltern – einige ihrer Weihnachtsgeschenke den SOS-Kinderdorf-Kindern in Dornbirn weiter. „Das hat uns Spaß gemacht und wir hatten viele Kontakte“. Auch später unterstützte Dietmar Fussenegger das SOS-Kinderdorf immer wieder. Und vor einiger Zeit spendete Dr. Fussenegger sein Haus samt wertvollem Grundstück in Klaus/Vorarlberg.
 

Ich hatte immer mehr als ich verbrauchen konnte

 

Der Internist lebte einige Jahre in dem Haus, bis es ihn nach Wien und dann weiter nach Oberösterreich zog. „Der Gedanke, das Haus weiterzugeben, war fast 10 Jahre in mir“. Eine Reise nach Tibet und der Besuch eines SOS-Kinderdorfs nahe Leh-Ladakh haben diesen Gedanken wieder aufleben lassen. Fussenegger erzählt: „Wir haben mit den Kindern lange Ball gespielt und auf einmal war es wieder da - das SOS-Kinderdorf-Feeling!“
 

Hermann Gmeiner war ein guter Bekannter der Eltern

Das SOS-Kinderdorf-Feeling kennt Dietmar Fussenegger aus seiner Kindheit. Sein Vater war Kommilitone von Hermann Gmeiner und seine Eltern – beide Ärzte – waren gut mit dem SOS-Kinderdorf-Gründer befreundet. Jahrelang standen sie Gmeiner zur Seite: bei der Gründung vom SOS-Kinderdorf in Vorarlberg, als Mitglied im SOS-Kinderdorf-Verein, als Hausstifter, als Paten, als Ärzte. So kam auch Dietmar als Kind immer wieder ins SOS-Kinderdorf Dornbirn mit und spielte mit den Kindern. „ Es war so besonders. Wir sind Frauen begegnet, da hat man uns gesagt, sie dürfen nicht heiraten, das kannten wir nur aus Klöstern. Und diese haben neun Kinder gehabt, lauter fremde, die wechselten. Da waren Kinder, mit Geschichten, die wir gar nicht verstehen konnten. Das saugte man als Kind auf“, erinnert sich Fussenegger.
Ebenso eindrücklich war sein Aufenthalt im SOS-Kinderdorf-Ferienlager in Caldonazzo. Dietmar Fussenegger und seine Schwester begleiteten den Vater, der die SOS-Kinderdorf-Kinder medizinisch betreute: „Dort habe ich zum ersten Mal einen schwarzen Menschen gesehen, das war mein bester Freund, der hat das Schwimmen gewonnen, es gab den Apell; es wurde zur Gitarre am Lagerfeuer gesungen, das war sehr romantisch. Und es gab ein Ländermatch zwischen den Jugendlichen von Österreich und Italien“.
 

Das Haus wird verkauft – für die Zukunft der Kinder

Solche Erlebnisse gaben Fussenegger das Gefühl, dass sein Haus zu SOS-Kinderdorf passt. Das Haus wird verkauft und der Erlös wird Kindern in Not zugutekommen. Die Frage, ob es ihm nie ein Anliegen war, dass SOS-Kinderdorf-Kinder im Haus leben sollten, verneint der Spender. Er hatte ursprünglich selbst überlegt, dort etwas für Drogensüchtige zu machen – Dietmar Fussenegger war u.a. drei Jahre für die Drogeneinrichtung Ganslwirt in Wien tätig - ist aber wieder von dieser Idee abgekommen. „Ich habe im Lauf meines Lebens für mich gelernt, ich schenke nur was, wo ich ein gutes Gefühl habe. In dem Moment, wo es der andere angenommen hat, kann und soll der damit machen was er will. Wenn er es missbraucht, habe ich mich im Menschen getäuscht“, resümiert Dietmar Fussenegger.

 

Ich schenke nur was, wo ich ein gutes Gefühl habe.


Mit der von SOS-Kinderdorf geplanten Verwendung ist er zufrieden. Er trägt mit seiner Schenkung die Idee mit, Kindern ein liebevolles Zuhause zu geben, die den Halt ihrer Familien verloren haben. Eine Idee, von der Dietmar Fussenegger und seine Eltern überzeugt sind.
 
Dr. Dietmar Fussenegger wurde in Weiler in Vorarlberg geboren, wo er seine Kindheit verbrachte. Er studierte in Innsbruck Medizin und spezialisierte sich später auf Innere Medizin. Er arbeitete für Ärzte ohne Grenzen, ebenso wie für die Drogeneinrichtung Ganslwirt. Seine Hauptberufliche Reise  führte ihn ua. nach Bad Gastein, wo er in der Rehabilitation tätig war. Heute ist Dr. Fussenegger Begutachtungsarzt bei der Sozialversicherung der Bauern in Linz.
 

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