Die Frage nach den Nachkommen ist legitim. Und gefährlich. Weil Frauen ab einem gewissen Alter auf der Hut sind. Ob aus unbewusst-taktischem Wie-viel- Zeit-bleibt-mir-noch-Denken oder weil sie aus schlechten Erfahrungen gelernt haben, ist in diesem Kontext egal: Mann, mittelalt, kinderlos, ungebunden, nie verheiratet – und damit bis jetzt zufrieden? Obacht! Verdächtig! Da stimmt was nicht!
Denn potenziell bedeutet das: Bindungsangt. Oder Schmalspur-Hugh-Hefner: Der ewige Playboy, der aus Angst vor dem Alleine-alt-sein hastig nachholen will, was anderswo ein Leben dauert: Familie haben. Was aber, wenn Hans nimmer lernt, was Hänschen nie wollte? Männer im mittleren Alter sind Problembären. Erst recht, wenn die Referenzen fehlen. Vorgeschichte: Vorfamilie, Verpflichtungen, Alimente, Wohnungsdarlehen, Wochenend- Kinderdienst. Klar sind das Belastungen. Aber auch Belege. Beweise für ein Leben. Echtheitszertifikate. Familie ist heute auch Patchwork. Nur: Was, wenn es keine "Patches" gibt? Der Satz "Keine, von denen ich weiß" kann auch der Versuch sein, Unsicherheit zu kaschieren.