Das Privatleben für alle öffnen
Die – wenn auch nur virtuelle – Nähe kann allerdings auch zur Belastung werden. Vor allem für jene Bloggerinnen, die viel Privates auf den modernen Dorfplatz tragen. "Es ist nicht immer einfach", sagt Anja Fischer von gaensebluemchensonnenschein.com: "Ich habe oft gemischte Gefühle. Man gibt jede Menge preis und gewährt vielen unbekannten Lesern sehr viel Einblick." Aber es mache sich auch bezahlt, sagt sie, denn es gebe so viele schöne Erlebnisse, zum Beispiel damals, als sie beim Bäcker stand und eine Frau sie fragte: "Bist du nicht Gänseblümchen & Sonnenschein? Ich hab zwar keine Kinder, aber ich liebe deinen Blog und die Geschichten vom kleinen Fräulein."
Familienbloggerinnen teilen nicht nur Rezepte und Einkochtipps, sie teilen ihren Erfahrungsschatz, ihr Wissen zu familienrelevanten oder pädagogischen Themen. Sie werden als Expertinnen gesehen, aber auch als Freundinnen. "Ich habe eigentlich zwei Persönlichkeiten", sagt Sabrina Jäger, die auf starlightsinthekitchen.com bloggt, "Einmal die Mamabloggerin, Sabrina Sterntal, und einmal Sabrina Jäger, die Ehefrau und Mutter. Ich zeige nicht immer jede meiner Seiten in der Öffentlichkeit, weil ich es wichtig finde, auch etwas für mich zu behalten."