Die mobile Familienarbeit von SOS-Kinderdort unterstützt Familien seit acht Jahren bei erzieherischen Problemen, Überforderung oder Schulverweigerung. „Oft geht es um Konflikte in der Familie, um Trennungen der Eltern sowie Gewalt, Verwahrlosung oder Vernachlässigung“, sagt Bernadette Kalcher, Pädagogische Leiterin der Mofa. „Es ist für Eltern und Kinder gleichermaßen wichtig zu erkennen, dass sie aktiv an der Lösung eines Konfliktes mitarbeiten können“, sagt Kalcher. Das schaffe Selbstvertrauen.
Rund 320 Familien wurden seit der Gründung von Mofa betreut. Wichtig sei, dass die Familien mitarbeiten. „Die Veränderung muss von den Familien selbst kommen“, sagt Martina Saurer. Bei Familie N. hat die Begleitung Wirkung gezeigt. „Mein Sohn hätte Tabletten nehmen sollen, dagegen habe ich mich immer gewehrt“, sagt Birgit N. Durch Mofa habe sie die Stärke gefunden, so die Grenzen zu setzen, „dass wir die Tabletten nie gebraucht haben“. Die Arbeit geht weiter, Martina Saurer kommt einmal in der Woche. Die Reaktionen seien nun anders, „ist die Situation einmal zum Hochkochen, gehen wir spazieren“. Michael freut sich schon auf den nächsten Besuch von Martina. „Ich bin nicht mehr so schlimm – stimmt’s?“, fragt der Achtjährige und gibt auch selbst die Antwort: „Nur ab und zu bin ich noch zum Haare ausreißen.“