„Welches Gefühl flüstert unser Herz zu?“
Im Sommercamp beginnt der Weg zu den eigenen Gefühlen, damit das Herz zu befragen und auf den eigenen Körper zu hören. Walter startet deshalb mit einer Achtsamkeitsübung. Die Gruppe steht auf, gemeinsam laufen die Kinder und Jugendlichen auf der Stelle, trommeln sich auf die Beine, klatschen in die Hände, schnipsen mit den Fingern – der ganze Körper wird angeregt. Auch müde Teilnehmer*innen wachen nun langsam auf. Fünf Mal wiederholt Walter mit den Kindern die Übung, sie werden dabei immer schneller und dann halten alle Inne. „Legt eure rechte Hand auf die Brust, um zu spüren wie es eurem Herzen geht. Wie fühlt es sich an? Welches Gefühl flüstert unser Herz uns nun zu? Fühlt ihr euch lebendig, fröhlich, angespannt oder relaxt?“ „Angenehmheit“, ruft ein Junge in die Runde. Die Gruppe lacht. Danach durften die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen und ihre Emotionen mit Buntstiften verbildlichen.
Wie eine geheimnisvolle Schatzkiste: Jede*r ist wertvoll
Walter Anyanwu bringt viel Erfahrung in das Feriendorf am Caldonazzo-See mit - Achtsamkeit und Wertschätzung sind seine Expertise. Kindern zu begegnen, sie zum Schmunzeln zu bringen, ihr Selbstmitgefühl zu stärken, und zu vermitteln, dass jede und jeder unterschiedlich und wertvoll ist – das ist seine Leidenschaft oder wie er selbst sagt „das ist lebensnotwendig, und macht das Leben lebenswert“. Heute hat er noch eine Schatzkiste für die Gruppe mitgebracht. Reihum wird die Kiste weitergereicht, jede*r darf einen Blick reinwerfen und sich eine Sache aussuchen, die ihm*ihr gefällt und sich diese merken. Je öfter die Kiste weitergegeben wird, umso mehr leises Kichern schwappt durch die Runde, trotzdem warten die Kinder gespannt bis zum Schluss ab, bevor sie etwas sagen. Nachdem alle dran waren, fragt Walter: „Und was habt ihr Schönes gesehen?“ „Mich selbst“, ruft ein Mädchen erstaunt, denn in der Kiste war ein Spiegel versteckt. „Ja, genau, und was gefällt dir daran?" Nach kurzem Überlegen, erklärt sie: „Mein Lächeln!“ Walter nickt und blickt noch mal in die Runde: „Ihr alle seid schön und wertvoll.“ Die Übung zeigt Wirkung. Nachdem die Kinder sich auf sich selbst konzentriert haben, wollen sie nun auch den anderen gut zu reden. „Schön, dass du da bist“, flüstert ein Mädchen ihrer Sitznachbarin zu.