Schule – 18.01.22

Schutz von Kindern muss Priorität haben!

In Kindergärten und Schulen herrscht dieser Tage das Chaos. Wir fordern Priorität für Kinder und Jugendliche bei Corona-Tests und einen Fahrplan für die nächsten Monate.

Christian Moser

Wir erwarten von der Politik, sofort Überlegungen zu starten, wie das nächste halbe Jahr aussieht. Damit Schüler*innen nicht ein weiteres Mal im Stich gelassen werden!

Christian Moser

"Die Situation in Schulen und Kindergärten ist derzeit katastrophal", meint unser Geschäftsführer Christian Moser. "Die Teststruktur ist außerhalb Wiens völlig zusammengebrochen, die Schutzmaßnahmen sind ein einziger Fleckerlteppich und es herrscht das absolute Chaos!" Für Kinder, Eltern und die Pädagog*innen sei das fatal. "Es braucht Sofort-Maßnahmen, um Kinder nicht völlig schutzlos dem Virus auszusetzen", so Moser. Genauso wichtig sei es jetzt, mittelfristige Maßnahmen ins Auge zu fassen und Strukturen zu entwickeln, um das Bildungssystem und damit vor allem die Kinder und Jugendlichen wieder aus der Krise herauszuführen.
 

Priorität bei Corona-Tests und Auswertungen

"Mir fehlt das Verständnis dafür, dass so wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse von jungen Menschen genommen wird", so Moser. Für SOS-Kinderdorf ist klar: "Wenn nun über eine Priorisierung von Testkapazitäten geredet wird, müssen Kinder und Jugendliche unbedingt bedacht werden. Oberstes Ziel muss sein, Kinder und Jugendliche bestmöglich zu schützen und ihre Beschulung bzw. Betreuung im Kindergärten so gut wie möglich aufrecht zu erhalten", so Moser. Schulen und Kindergärten müssen darum auf der Prioritäten-Liste für regelmäßige Corona-Tests und deren zuverlässige Auswertung ganz weit oben stehen.

 

Schulsystem an Situation anpassen

"Bereits die letzten beiden Jahre waren für Schüler*innen eine einzige Improvisation. Nun stehen wir im dritten Jahr der Pandemie und Kinder sind durch laufende Quarantänemaßnahmen erneut mit wochenlangen Ausfällen im Bildungsbereich konfrontiert. Eine Besserung ist in den nächsten Wochen nicht in Sicht", so Moser. "Im Moment deutet alles darauf hin, dass wieder verschlafen wird, einen Plan für den Rest des Schuljahres und die Sommerzeit zu fassen." Es dürfe keine weitere Zeit mehr verstreichen, sondern müsse sofort in eine umfassende Planung für Aufhol- und Stärkungsprogramme sowie Erholungspakete gegangen werden.

"Schüler*innen haben ein enormes Lerndefizit aufgebaut, für das man einen Umgang finden muss", sagt Moser. Die Politik müsse außerdem den Jugendlichen zuhören, die derzeit unter anderem wegen ihrer Matura-Sorgen auf die Straße gehen. Und es brauche rasch wirksame Lösungen für die große psychische Belastung, unter der junge Menschen leiden. "Da werden zwei Wochen Summer School nicht reichen! Wir erwarten von der Politik, sofort Überlegungen zu starten, wie das nächste halbe Jahr aussieht. Damit Schüler*innen nicht ein weiteres Mal im Stich gelassen werden", so Moser abschließend.

 

 

 

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