SOS-Lebenswege

Weltweit im Einsatz für Kinder in Not

Teresa Gruber bringt Menschen auf der ganzen Welt im Einsatz für Kinderrechte zusammen. Mit ihrer Arbeit fördert sie nachhaltige Entwicklung und eröffnet Kindern die Chance auf ein gutes Leben.

Ihre Reiseziele sucht sie sich nach der Qualität des Essens aus und wäre sie nicht bei SOS-Kinderdorf gelandet, wäre sie wohl Köchin geworden. Zum Glück ist die Liebe zur Kulinarik aber ein Hobby geblieben und Teresa hat sich einer anderen großen Leidenschaft verschrieben: dem Kampf für Kinderrechte und bessere Perspektiven für Familien auf der ganzen Welt.

SOS-Kinderdorf wurde 1949 in Österreich gegründet. Heute ist die Organisation in 136 Ländern der Welt aktiv. Teresa Gruber koordiniert als Teil eines fünfköpfigen Teams vom Büro in Wien aus internationale Projekte, ist mit den KollegInnen der Partnerländer im engen Austausch und unterstützt und begleitet sie bei ihrer Arbeit: Von der Planung neuer Projekte, über die Finanzierung, bis hin zur tatsächlichen Umsetzung.

Teresa ist Teil eines fünfköpfigen Frauenpower-Teams, das vom Wiener Büro aus, die internationale Arbeit von SOS-Kinderdorf Österreich koordiniert. 

Von Lateinamerika nach Wien und wieder zurück

Peru ist eines der Fokusländer, mit denen sich Teresa in besonders engem Austausch befindet. "Da ich selbst in Lateinamerika aufgewachsen bin, habe ich zu Peru auch eine persönliche Verbindung. Durch meine Herkunft wurde ich früh für unterschiedliche Lebensrealitäten sensibilisiert. Mit den KollegInnen auf Spanisch zu plaudern, ist für mich immer auch ein wenig wie heimkommen", sagt Teresa.  Neben klassischen Kinderdörfern wird in Peru ein besonderer Fokus auf sogenannte Familienstärkungsprogramme gelegt. Das heißt Projekte, die das ganze Familiensystem stärken, um zu verhindern, dass Kinder von ihren Bezugspersonen getrennt werden müssen. Vor allem die Perspektiven von Mädchen und jungen Frauen in Peru liegen Teresa sehr am Herzen.

Viele internationale Köpfe, viele Ideen

Teresas KollegInnen sitzen über die ganze Welt verstreut. Das ist häufig herausfordernd, hat aber auch seine guten Seiten: "Es ist ein tolles Gefühl, gemeinsam Ideen zu entwickeln und an der Umsetzung zu arbeiten. Ich lerne ständig neue Perspektiven kennen und wachse dadurch auch persönlich". Die Arbeit im internationalen Kontext hat aber auch ihre Tücken: "Die Zeitverschiebung ist oft ein Problem, manchmal auch eine stabile Internetverbindung, wobei das auch in Österreich vorkommen kann", lacht Teresa. "Man lernt viel im Austausch mit den Kollegen und den Kolleginnen – nicht nur Geduld."

Mit ihrer Arbeit kann Teresa viel Positives für Kinder und Familien in Not bewirken. Ihre Hochachtung gilt aber vor allem den KollegInnen, die die Projekte tatsächlich umsetzen: "Der engagierte Einsatz meiner KollegInnen vor Ort motiviert mich immer wieder aufs Neue für meine Arbeit. Während ich in Wien vor dem Computer sitze, schwingen sich etwa die KollegInnen in Peru auf ihr Moped um 20 km zur nächsten Familie zu fahren." So trägt jeder seinen Teil zur gemeinsamen Vision, einer nachhaltigen Entwicklung des Landes bei.

Internationales Flair findet man auch mitten in Meidling.

 

Realitäten ertragen

Der tägliche Einsatz für Kinder und Jugendliche weltweit kann auch sehr fordernd sein, weiß Teresa: "Wir sind jeden Tag mit harten Realitäten konfrontiert, mit denen man mal besser, mal schlechter zurechtkommt. Heute habe ich etwa in einem Bericht gelesen, dass in Peru jede einzelne Minute eine Frau Opfer physischer Gewalt wird. An manchen Tagen sind solche Realitäten schwer auszuhalten.“

Um diese Arbeit langfristig machen zu können, braucht es Feingefühl und eine dicke Haut. „Gleichzeitig ist genau das, das Tolle an meiner Arbeit: Die Begegnung mit den Menschen und die Erkenntnis, dass wir mit unserer Arbeit wirklich etwas bewirken können.“

 

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