SOS-Lebenswege

Grün hinterm Ohr

Marcellin wuchs im SOS-Kinderdorf Imst auf. Heute macht der 17-Jährige in der SOS-Wohngruppe in Telfs große Schritte in Richtung Selbstständigkeit. Sogar ein ganz konkreter Zukunftsplan steht schon: Marcellin möchte ein veganes Haubenrestaurant eröffnen.

Mit Stolz präsentiert Marcellin seine neuen Freeride-Ski, die er sich mit seinem ersparten Geld vor dem Winter gekauft hat. „Das war schon ein spezieller Winter, mit so leeren Pisten. Da habe ich die neuen Skier so richtig ausnutzen können“, weiß der 17-Jährige eine der wenigen Vorzüge der vergangenen Monate zu schätzen.

Während Corona war der Tischtennistisch ein treuer Begleider der sportlichen Jungs in der WG Telfs.

Mit Blick ins Grüne

Die Skier sind in einem Kasten im Zimmer des sportlichen jungen Mannes verstaut. Marcellin ist aber nicht nur auf seine neuen Sportgeräte stolz, sondern auch auf seine eigenen vier Wände. Sie bilden einen Rückzugsort, wenn es im Haus einmal ein bisschen hektischer zugeht. „Und der Blick ins Freie ist auch nicht ganz übel“, ergänzt Marcellin. Dort unten im Garten der SOS-Wohngruppe in Telfs/Tirol sprießen schon die ersten Blümchen aus dem Boden. „Es passt schon, dass jetzt der Frühling kommt“.

Verlorene Zeit

Mit dem zunehmend wärmeren Wetter wächst bei Marcellin auch die Vorfreude auf den Lehrstart. Endlich kann es losgehen, mit fast einem Jahr Verspätung. Im Oktober 2020 hätte die Koch-Lehre in Sölden starten sollen, aufgrund von Corona war das aber nicht möglich. Der neue Starttermin ist der 1. Juli. „Ich werde dieses Jahr schon 18. Viele haben da die Ausbildung schon fertig und ich habe noch nicht einmal begonnen“, erklärt Marcellin seine Situation. Der junge Mann verspürt dadurch Druck und macht sich Sorgen um eine „verlorene Zeit“, wie er das vergangene Jahr beschreibt.

Ein Talent mit dem Kochlöffel und auf zwei Rädern.

 

Vegane Vielfalt

Trotzdem versprüht Marcellin jetzt Zuversicht. Mit dem Lehrstart rückt er seinem großen Ziel einen entscheidenden Schritt näher: Marcellin will als ausgebildeter Koch ein veganes Haubenrestaurant eröffnen. „Ich will, dass die Menschen die Vielfalt der veganen Küche kennenlernen“, sagt Marcellin. Sogar einen Namen hat er sich für das Restaurant schon überlegt. „Grün hinterm Ohr“ will er seinen pflanzenbasiertes Lokal nennen. Inspiration für innovative Rezeptideen findet der junge Mann vielleicht sogar im eigenen Garten.      

 

 

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