Lebenswege

Dorfmeister für ein grünes Kinderdorf

Andreas Kramer ist Dorfmeister im SOS-Kinderdorf in der Hinterbrühl. Sein Herz schlägt für den Klimaschutz. 

Sanfte Hügel im üppigen Grün, majestätische Villen und mittendrin: ein Kinderdorf! 60.000 m2 Fläche, davon knapp ein Drittel Wald, ein großer Altbaumbestand, rund 30 Gebäude - So schaut der Arbeitsplatz von Andreas Kramer aus. Er ist seit rund fünf Jahren Dorfmeister im SOS-Kinderdorf in der Hinterbrühl, einem Vorort von Wien.

Eine Naturwiese im SOS-Kinderdorf in der Hinterbrühl - Andreas Kramer sorgt dafür, dass es hier so grün bleibt!  

"Ich freu mich jeden Tag, wenn ich hier auf dieses Grundstück zum Arbeiten kommen darf", sagt Il Dorfmeister Andreas. Eigentlich ist Andreas gelernter Fotograf und hat lange Zeit als selbstständiger Webdesigner und Grafiker gearbeitet. "Irgendwann wurde mir diese Arbeit unerträglich: 10 Stunden täglich am Computer in einem abgedunkelten Raum… ich habe mich nach frischer Luft und Bewegung gesehnt. Und genau das habe ich hier."

Immer was zu tun...

Der Aufgabenbereich eines Dorfmeisters ist groß und abwechslungsreich und reicht etwa von kleinen Reparaturarbeiten bis hin zur Wartung von Spielplätzen, Pflege der Wiesen und Gebäude, Schneeräumung im Winter, Organisation von Veranstaltungen, Hilfestellung bei IT-Fragen, Instandhaltung des Fuhrparks, Betreuung von Freiwilligen-Gruppen und, und, und…

Das besondere an der Arbeit in einem SOS-Kinderdorf ist aber natürlich die Nähe zu den hier lebenden Kindern und Jugendlichen: "Die Kinder wissen, dass sie jederzeit zu mir kommen können und mir bei kleinen Arbeiten helfen können. Das ist mal mehr und mal weniger möglich, weil man sich dafür natürlich Zeit nehmen muss. Aber die Freude ist natürlich riesig, wenn sie mal mit dem Traktor mitfahren dürfen, oder mit unserem neuen E-Mobil mit Ladefläche", erzählt Andreas.

Achtsamer Umgang mit Ressourcen

Dabei ist dem Dorfmeister eines besonders wichtig: Er möchte den Kindern vermitteln, dass Ressourcen begrenzt sind und es deshalb wichtig ist, achtsam mit Dingen umzugehen. "Dabei ist es oft hilfreich, dass ich kein Pädagoge bin, und deshalb auch manchmal ein bisschen strenger mit den Kindern sein kann", sagt Andreas mit einem Augenzwinkern. Denn Verantwortungsgefühl für die Umwelt ist dem Dorfmeister ein ganz besonderes Anliegen.

Im SOS-Kinderdorf hat er für dieses Anliegen, im wahrsten Sinne des Wortes, eine große Spielwiese gefunden. So lässt er etwa viele Naturwiesen am Gelände bestehen, hat auch schon mal einen Sommer lang Schafe gemietet, die die Grünflächen abgegrast haben. Momentan bemüht er sich um einen Gemeinschaftsgarten und hat ein neues Mülltrennungssystem etabliert. "Bei 200 Menschen, die hier am Standort zusammenleben, fällt ganz schön viel Müll an. Hier haben wir in den letzten Jahren einiges verändert. Es funktioniert noch nicht zu meiner 100 prozentigen Zufriedenheit, aber es wird schön langsam", ist Andreas trotz der sichtbaren Erfolge selbstkritisch.

Ein wichtiges Credo von Andreas: Kaputte Sachen werden repariert!

 

Verantwortung übernehmen

"Schon bei meinem Einstellungsgespräch habe ich klar formuliert: ich glaube, dass es für uns als Gesellschaft wichtig ist, dass Kinder lernen, dass ihr Handeln Konsequenzen hat", sagt Andreas. Im SOS-Kinderdorf in der Hinterbrühl lebt er den Kindern und Jugendlichen daher jeden Tag vor, was es heißt Verantwortung zu übernehmen. Seine Vision von einem grüneren Kinderdorf und einer nachhaltigeren Zukunft, wird sicher auch in Zukunft Menschen inspirieren und anstecken!

Unterwegs im Auftrag einer nachhaltigeren Zukunft.

Andreas Kramer im Gespräch: 

Noch mehr über die spannende Arbeit von Dorfmeister Andreas Kramer erfahren Sie in der aktuellen Folge unseres Podcasts.