Österreich-Kompass – 24.10.22

Neues Hilfsprojekt für Geflüchtete aus der Ukraine

Rat auf Draht und SOS-Kinderdorf starten ein Portal, das Geflüchtete aus der Ukraine mit den wichtigsten Informationen zum Leben in Österreich versorgt.

Rund 70.000 Menschen sind seit Kriegsbeginn aus der Ukraine nach Österreich geflüchtet. Dort angekommen, stehen sie vor vielen Herausforderungen, um ihren Alltag bestmöglich gestalten zu können. Themen wie Finanzielles, Arbeit, Wohnen, Gesundheit, Schule, Deutschkurse, Mobilität oder generell Tipps zum Leben in Österreich sind für sie essenziell. Genau diese Informationen bietet ab sofort der Österreich-Kompass, ein Infoportal von Rat auf Draht und SOS-Kinderdorf.

Auf die Abbildung möglichst aller relevanten Bereiche des täglichen Lebens wurde besonderes Augenmerk gelegt. So finden sich dort aufenthaltsrechtliche Bestimmungen ebenso wie Wissenswertes zu Arztbesuchen, ein Überblick über das Angebot öffentlicher Verkehrsmittel, Informationen zu Schule, Kindergarten und Ausbildung. Zudem wird der Österreich-Kompass kontinuierlich erweitert. Demnächst folgen etwa Tipps zur Freizeitgestaltung.

 

Seit Kriegsbeginn: Großes Nothilfe Paket geschnürt

Der Österreich-Kompass reiht sich nahtlos in die Ukraine-Nothilfe der beiden Organisationen ein, die seit Kriegsbeginn so schnell und unbürokratisch wie möglich Hilfe leisten. So bietet Rat auf Draht seit dem Sommer Chatberatungen für Kinder und Jugendliche und Online-Videoberatungen für Eltern und Bezugspersonen in ukrainischer Sprache an. Diese werden gut angenommen: In den letzten Monaten wurden mehrere hundert Kinder, Jugendliche und Erwachsene beraten. Bereits seit Anfang Mai betreut Rat auf Draht zudem Quartiergeber*innen von geflüchteten Familien aus der Ukraine via Online-Videoberatung psychologisch.

SOS-Kinderdorf hat nach Kriegsausbruch umgehend gehandelt: Hunderte aus der Ukraine geflüchtete Kinder und ihre Begleitpersonen haben Schutz und Hilfe in österreichischen Einrichtungen von SOS-Kinderdorf erhalten. Ein weiterer Fokus liegt auf den Gastfamilien-Programmen in mehreren Bundesländern. Hier werden Familien unterstützt, die unbegleitete Kinder bei sich aufgenommen haben. Am Wiener Hauptbahnhof wurde eine Kinderzone eingerichtet, in der Kinder auf der Durchreise einen Ort zum Verschnaufen, Spielen und „Kind sein“ finden. Im Burgenland und in Wien organisiert SOS-Kinderdorf Familien-Cafés für ukrainische Familien: Beratung, Austausch und Erholung von den Strapazen der Flucht stehen dort im Fokus. Auch Ausflüge, Deutschkurse oder Kinderbetreuung werden angeboten.

In der Ukraine selbst hat SOS-Kinderdorf bisher 112.000 Menschen erreicht: Darunter fallen Maßnahmen zur Unterstützung und Stärkung betroffener Familien, Evakuierung und Unterbringung von Geflüchteten sowie psychologische Hilfsprogramme. Daneben wird schon am Wiederaufbau und der Entwicklung betroffener Regionen gearbeitet, unter anderem durch das Familienstärkungsprogramm, das Betroffene aktiv dabei unterstützt, sich wieder ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen.

 

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