Minerva – 08.08.22

Gratulation zum Lehrgangsabschluss

18 junge Menschen aus neun verschiedenen Ländern feierten vergangenen Freitag ihren erfolgreichen Abschluss des SOS-Kinderdorf Bildungsprogramms Minerva.

Nach elfmonatigem Engagement und viel Fleiß halten sechs Mädchen und zwölf Buben aus Syrien, Afghanistan, Somalia, Serbien, Bosnien, Rumänien, Türkei, Tschetschenien und Thailand nun ihre Minerva Zeugnisse und somit den Schlüssel für eine eigenständige und positive Zukunft in der Hand. 

Die Schüler*innen des vierzehnten Minerva Lehrgangs waren durchschnittlich 17 Jahre alt und somit die jüngste Gruppe, die das seit 2008 bestehende Bildungsprogramm von SOS-Kinderdorf besucht und damit den Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben gelegt hat. Für die meisten von ihnen geht es als nächstes zum Pflichtschulabschlusskurs oder direkt auf die Suche nach einer Lehrstelle.

 

 

Von der Schulbank in die Lehrstelle

Der 19jährigen Sulim ist bereits fündig geworden. Schon während des Lehrgangs hatte er Kontakt zu einem großen Installationsbetrieb in Abtenau und kann nun direkt von der Schulbank in die Lehrstelle wechseln. "Ich habe bei der Firma schon an Schnuppertagen teilgenommen und mache nun eine Ausbildung zum Installateur. Ich wollte aber den Lehrgang unbedingt beenden, weil ich bei Minerva nicht nur gut Deutsch, sondern auch viel für meine Zukunft gelernt habe", erzählt der junge Tschetschene, der täglich aus Abtenau nach Salzburg gefahren ist und jeden Morgen der Erste in der Klasse war.

 

Kinderdorfleiter Wolfgang Arming überreicht dem stolzen Sulim sein Abschlusszeugnis. 

 

Bildung ist ein Kinderrecht

Die 17jährige Mileva aus Serbien, die über das Jugend-Coaching von dem Bildungsprogramm erfahren hat, strebt als nächstes ihren Pflichtschulabschluss an und möchte danach Altenpflegerin werden. Ihre syrische Schulkameradin Vera hat bereits in ihrem Heimatland einen Schulabschluss erworben und kann nun dank der erworbenen Deutschkenntnisse ihr Zeugnis übersetzen und anerkennen lassen und sich um eine Ausbildung in ihrem Traumberuf als Zahnarzthelferin bewerben.

 

Viele Nationen, ein Ziel

Ein besonderes Dankeschön sprach Wolfgang Arming, SOS-Kinderdorfleiter Salzburg sowohl den Teilnehmer*innen, als auch dem Lehrerinnen-Team bei der kleinen Jahrgangs-Abschluss Feier aus: "Minerva ist ein wichtiges Projekt. Nicht nur, weil es das einzige Bildungsprojekt von SOS-Kinderdorf ist, sondern auch weil es mich immer wieder fasziniert, wie junge Menschen aus unterschiedlichsten Nationen, mit verschiedenen Kulturen und Religionszugehörigkeiten gemeinsam ein Ziel haben und dieses konsequent verfolgen. Nämlich, durch Bildung eine selbstbestimmte Zukunft zu meistern. Das eigene Leben selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen und zu einem wertvollen Teil der Gesellschaft zu werden."

 

Für den kommenden Jahrgang gibt es bereits eine Warteliste, denn für die begehrten 20 Plätze liegen bereits 38 Anmeldungen vor. 

 

Über Minerva

Seit 2008 unterstützt SOS-Kinderdorf mit dem umfassenden Basisbildungsprojekt Minerva junge Menschen mit Migrationshintergrund, die einen Anschluss ins Bildungs- und Ausbildungssystem oder in den Arbeitsmarkt suchen. Die Teilnehmer*innen lernen in fast einem Jahr jenes Grundwissen, das für den Einstieg in externe Pflichtschulabschluss-Lehrgänge, für weiterführende Bildungsmaßnahmen oder für den Einstieg in den Arbeitsmarkt erforderlich ist. Auf dem Stundenplan stehen Deutsch mit Deutsch-Sprachprüfung, Mathematik, Geschichte, Geografie, Biologie, Englisch sowie Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Zusätzlich zu dieser Basisbildung lernen die jungen Menschen durch Projekte, Themen-Workshops, Exkursionen und fächerübergreifenden Unterricht die Kultur und Gesellschaft Österreichs kennen.

Weitere Artikel

Weitere Artikel