Sommer – 02.07.21

Mehr Testangebote für kindgerechte Ferien bitte!

Nach unbeschwerten Sommerferien für Kinder und Jugendliche sieht es derzeit nicht aus. Wir erwarten von der Politik mehr unkomplizierte Testmöglichkeiten, damit Kinder und Jugendliche nach monatelangem Stress etwas Freiheit genießen können.

 

Christian Moser

Wir alle müssen uns im Sommer verantwortungsbewusst verhalten. Doch Kindern und Eltern wird dabei aktuell zu viel Verantwortung aufgehalst. Kinder, die sich auf Grund ihres Alters nicht impfen lassen können oder etwa von den Eltern aus nicht dürfen, sollen sich regelmäßig testen. Das ist vernünftig. Allerdings ist das derzeitige Testangebot für Kinder und Jugendliche dafür einfach nicht ausreichend. Hier muss rasch gehandelt werden, damit alle Kinder in Österreich einen kindgerechten Sommer erleben können.

Christian Moser

 

 

  • Viele Gemeinden in Österreich haben kein tägliches oder überhaupt kein Testangebot.

"Spontan mit Freundinnen und Freunden ins Bad zu gehen, ist dort für Kinder und Jugendliche unmöglich. Das bedeutet: Die Freizeit akribisch planen und oft aufwändige Wege, um zum richtigen Zeitpunkt ein Testergebnis vorlegen zu können. Das ist sicher keine kindgerechte Feriengestaltung.

Das letzte Schuljahr war hart genug und die soziale Isolation für die jungen Menschen extrem belastend. Jetzt müssen sie und ihre Eltern komplizierte Testpläne entwickeln, damit etwas Freiraum möglich ist. Das ist schwer zu akzeptieren, wenn man sieht, wieviel Corona-Logistik die Politik in andere gesellschaftliche Bereiche investiert."
 

 

Schlechte Optionen für die Jüngsten in Wien
 

  • In Wien sei die Situation nochmals anders, da hier die Testpflicht bereits für Kinder ab sechs Jahren gilt.

"Diese Anforderung ist eine enorme Strapaze für tausende Kinder und Eltern. Die Antigen-Tests mit Stäbchen in der Nase sind für viele 6-Jährige eine Qual und oft schlicht keine Option. Gurgeltests haben im Unterschied zu den schmerzlichen Antigen-Tests eine Vorlaufzeit von 24 Stunden. Damit geht jede Spontanität verloren. Ich fürchte, die Bedürfnisse von Kindern wurden bei den neuen Vorgaben der Stadt Wien nicht ausreichend geprüft und berücksichtigt", so Moser.

 

  • Für SOS-Kinderdorf ist klar: Kinder und Jugendliche brauchen nach diesen monatelangen Stressphasen endlich etwas Freiheit.

"Ein ausreichendes und unkompliziertes Testangebot kann diese Freiheit ermöglichen – steht aber derzeit nicht zur Verfügung. Ich erwarte mir, dass alle Bundesländer schleunigst mehr und bessere Angebote auf die Beine stellen", so Moser. "Denn wenn wir eine Testpflicht brauchen und einführen, haben wir auch die Pflicht, diese Tests zu ermöglichen."

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