Schon vor der Corona Krise war jedes 10. Kind in Lateinamerika und der Karibik durch häusliche Gewalt, Verwahrlosung und fehlender Schulbildung bedroht! Die Corona-Krise verstärkt diese Risikofaktoren durch die Isolationsmaßnahmen und fehlende Einkommensmöglichkeiten.
"Wenn die Eltern keine Arbeit finden, steigt das Risiko der Kinder, ihre elterliche Fürsorge zu verlieren", zeigt sich Fabiola Flores, Direktorin von SOS-Kinderdorf in Lateinamerika sehr besorgt.
In einer Region, die ohnehin schon mit einer alarmierend hohen Anzahl von Fällen häuslicher Gewalt konfrontiert ist, wird dieser emotionale Stress zu noch mehr Gewalt in den Familien führen!
Aufgrund der Krise gehen mehr als 95% der Kinder nicht in die Schule, und nur ein kleiner Prozentsatz hat Zugang zu e-Learning. Kinder und Jugendliche fallen schulisch zurück oder brechen die Schule ab. Keine Schule bedeutet für 80 Millionen Kinder in Lateinamerika auch, dass sie kein Schulessen bekommen, oft die einzige warme Mahlzeit am Tag.
"Kinder werden zu versteckten Opfern dieser Pandemie, und das wird lang- und kurzfristige Auswirkungen auf ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden, ihre Entwicklung und ihre Perspektiven haben", ist Flores überzeugt.