Gegen Gewalt

Kickstart

Raimund und Markus sind Sozialpädagogen bei SOS-Kinderdorf. Gemeinsam haben die erfolgreichen Kampfsportler den Verein Kickstart für Anti-Gewalt-Trainings ins Leben gerufen.

Kickstart ist mittlerweile ein Angebot von SOS-Kinderdorf und hat es sich zum Ziel genommen, dem hohen Gewaltpotential unter Jugendlichen mit sozialpädagogischen Interventionen entgegenzutreten.
 

 

 


Raimund Vaseghi entdeckte als Jugendlicher seine Leidenschaft für Taekwondo und konnte damit acht Staatsmeistertitel verbuchen. Über den Sport kam er schließlich zur Jugendarbeit Ähnlich ging es auch Markus Martinz. Der gelernte KFZ Techniker und Vize-Europameister im Boxen fand ebenfalls über den Sport den Eintritt zur Sozialpädagogik. 


Die Arbeit mit den Jugendlichen ist sehr hart, Erfolge sind die Kleinigkeiten wie ein bestandener Deutschkurs oder ein neu gelernter Griff im Training

Raimund Vaseghi
Sozialpädagoge

 

Kennen gelernt haben sich die beiden durch ihre Arbeit bei SOS mobil. Im Rahmen der mobilen flexiblen Hilfen von SOS-Kinderdorf betreuen und begleiten sie für die Hälfte ihrer Arbeitszeit junge Burschen, vorrangig mit Migrationshintergrund. Den Rest ihrer Arbeitszeit widmen sie den Trainings von Kickstart.

"Markus und ich haben immer schon versucht durch Kampfsport Zugang zu den Jugendlichen zu bekommen und unseren Sport in die Sozialpädagogik einfließen lassen", erklärt Raimund. Deshalb haben sie den Verein gegründet, der Anti-Gewalt-Trainings und konfrontatives Ressourcentrainng für Jugendliche, aber auch Deeskalationstrainings für Sozialpädagogen/innen anbietet. 

Die beiden sind stolz auf ihr Projekt, für das sie den Staatspreis für Integration gewonnen haben. Enttäuscht zeigt sich Raimund darüber, dass Anti-Gewalt-Training oft missverstanden wird. "Viele Leute denken wir wollen Schläger oder professionelle Kampfsportler ausbilden". Dabei ist das Training nur der Anker um die Jugendlichen für die eigentlichen Themen zu erreichen. Sie müssen pünktlich zum Training kommen, einander Respekt zeigen und lernen Niederlagen einzustecken. Sie sehen ihre Fortschritte und glauben an sich. "Außerdem geht es um Berührungen, die viele von ihnen außerhalb des Kampfsports nie zulassen würden."

Raimund und Markus haben es geschafft ihre Leidenschaft für den Kampfsport und ihre langjährige sozialpädagogische Erfahrung durch die Tätigkeit bei SOS-Kinderdorf zu vereinen. Wünschen würden sie sich, dass noch mehr Männer ihren Berufsweg ergreifen und eine Ausbildung im Sozialbereich absolvieren. Die beiden sind auf jeden Fall schon auf der Suche nach engagierten Nachwuchstrainerinnen und -Trainern.

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