Daniel
Kambodscha – 09.08.18

Heimatgefühl in der Ferne

"Kindheitserinnerungen werden in mir wach. Ich verspüre ein Gefühl von Heimat. Bin ich hier Zuhause? Dann bekomme ich plötzlich Palmen und Geckos zu Gesicht und stelle fest, dass ich mehr als 8.000 Flugmeilen von meiner Heimat entfernt bin", so beschreibt Daniel seine ersten Stunden im SOS-Kinderdorf Kampot in Kambodscha.

Kurz zu mir!

Ich heiße Daniel, bin im SOS-Kinderdorf in Dornbirn aufgewachsen. Bevor ich mit sechs Jahren nach Dornbirn gekommen bin, war ich in der Auffanggruppe im Vorarlberger Kinderdorf. Nach Dornbirn habe ich dann für ca. zwei Jahre im betreuten Jugendwohnen gelebt und nach meinem Abschluss der Handelsakademie habe ich mich anstelle des Zivildienstes, für einen Auslandsdienst in Kambodscha entschieden. Ich möchte die Hoffnung, welche auch mir in schwierigen Zeiten gegeben wurde, nun auch anderen Kindern weitergeben. Mit Freizeitbeschäftigungen, lustigem Englisch- und Computerunterricht und etlichen Wartungsarbeiten helfen Dominik, Luisa, ich und viele weitere Mitarbeiter nun in einem Kinderdorf in Tani, den Kindern ihre Zukunft zu verschönern. Jeder Tag birgt ein neues Abenteuer und ich bin schon sehr gespannt, welches Abenteuer mich als nächstes erwartet.

 

Besichtigung des Dorfes

Daniel bei seinem Besuch im SOS-Kinderdorf Kampot. Es wurde im Jahr 2000 eröffnet. Es gibt über 100 Kindern ein liebevolles Zuhause.

 

Meine Reise

Für ein Jahr werde ich im sowohl tropischen als auch abenteuerlichen Kambodscha leben. Heute steht ein Besuch im internationalen SOS-Kinderdorf in Kampot auf dem Programm, welches ich gemeinsam mit meinen Freunden Luisa und Dominik besichtigen werde. Angekommen im Kinderdorf, werden wir von Vannon Mok, dem Direktor, und von seinen Mitarbeitern herzlichst empfangen. Ich kann es nicht glauben. Ich stehe nun inmitten eines internationalen Kinderdorfes. Ich fühle mich wie Zuhause. SOS-Kinderdorf hat es tatsächlich über die Jahre geschafft, in jedem Kinderdorf den gleichen Standard zu haben. Nichtsdestotrotz hat jedes Kinderdorf seine eigenen Regeln und in jedem Kinderdorf wird die Kultur des eigenen Landes gelebt. In den ersten Monaten meines Aufenthaltes in Kambodscha ist mir außerdem bewusst geworden, dass Kinder im asiatischen Raum mehr Unterricht haben. Auch in den SOS-Kinderdörfern in Kambodscha erhalten die Kinder nach dem regulären Unterricht noch Zusatzunterricht bis in die späten Abendstunden.

 

Daniel bei seinem Besuch im SOS-Kinderdorf
Daniel und seine beiden Begleiter Luisa und Dominik werden im Kinderdorf Kampot herzlich empfangen. Das SOS-Kinderdorf Kampot ist eines von insgesamt sechs Dörfern in Kambodscha.

 

Nun startet der Rundgang. Wir beginnen im SOS-Kindergarten. Der Leiter des Kinderdorfes öffnet die erste Tür zum Kindergartenraum. Überraschte Kinderblicke kommen mir entgegen. Mein Mund formt ein Lächeln. Ich greife in meinen Rucksack, um die Süßigkeiten, welche wir noch auf dem Weg ins Kinderdorf gekauft hatten, herauszuholen. Ich reiche dem ersten Kind den Sack voller Süßigkeiten. Die Kinder freuen sich sehr! Vannon Mok führt uns weiter zu den Häusern. Auf dem Weg dorthin staune ich, wie sauber dieses Kinderdorf gehalten wird. Die Hecken sind geschnitten, die Wege gekehrt und der Rasen gemäht. Im ersten Haus werden wir von den Kindern und der Hausmutter begrüßt. Mein erster Schritt ins Haus bringt mich gedanklich wieder in meine Kindheit zurück. Glücksgefühle kommen in mir hoch. Ich bin Zuhause. Jedes Haus ist gleich strukturiert, aber es wird von den Hausmüttern und den Kindern individuell gestaltet, was jedes Haus einzigartig macht. In der Mitte des Kinderdorfes befindet sich ein gepflegter Fußballplatz. Auch der Wassertank und der Müllverbrennungsofen sind für kambodschanische Verhältnisse sehr unüblich.

 

Daniel und Luisa bei der Besichtigung
Daniel und Luisa werden auf dem Gelände herumgeführt. Hier sehen sie, wie ein Teil der insgesamt ca. 700 Kinder und Jugendlichen in den SOS-Kinderdörfern Kambodscha leben.

 

Nach dem Besuch im SOS-Kinderdorf in Phnom Penh bei Vanna Hok komme ich zu dem Entschluss, dass diese weltweite Organisation nicht nur jedem verlorenen Kind ein neues Zuhause gibt, sondern auch wieder Hoffnung. Ich möchte SOS-Kinderdorf im Namen aller Kinderdorfkinder „DANKE“ sagen. Vielen Dank für eine behutsame und friedliche Kindheit und die laufende Unterstützung in unserem Werdegang. Ein herzliches Dankeschön auch an alle Hausmütter und MitarbeiterInnen, welche in guten als auch in schlechten Zeiten für uns da sind.


SOS-Kinderdorf übermittelt ein Gefühl von Geborgenheit und Hoffnung. Es spielt hierbei keine Rolle auf welchem Kontinent man sich gerade befindet.

Daniel
 

 

 

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