Kinderrechte – 17.11.22

Gemeinsam Bauen

SOS-Kinderdorf macht sich für die Umsetzung der Kinderrechte stark. Der Beteiligung der jungen Menschen wird daher im SOS-Kinderdorf Altmünster viel Platz eingeräumt.

Leben und Bewegen, Spielen und Lernen, Besuche, Beratung, Therapie, Selbstständigkeit üben, Natur erforschen – das alles wird nach Abschluss des Bauprojekts im SOS-Kinderdorf Altmünster möglich sein.

Damit sich die jungen Menschen, die im SOS-Kinderdorf Altmünster leben, auch in Zukunft so richtig wohl fühlen und gut entwickeln können, wird der Dorfneubau auch aus der Perspektive der Kinder und mit ihnen gemeinsam geplant. Die drei folgenden Projekte zeigen, wie: 

 

Das Dorfkinder-Planungsbüro

Im Dorfkinder-Planungsbüro treffen sich die Kinder regelmäßig und werden in alle wichtigen Planungsschritte rund um die Realisierung des Dorfneubaus einbezogen. Bisher wurden die Themen Haus und Zimmer diskutiert und Wünsche gesammelt. Wünsche, auf die nun eingegangen wird: eine Wand pro Zimmer, wird nach dem individuellen Farbwunsch gestaltet, in jedem Haus wird eine offene Spieldiele eingerichtet und die Kinder dürfen bei der Zimmereinrichtung mitbestimmen. Aus einem modularen System an Möbelstücken darf jeder individuell wählen.

Was hält Lena (9) vom Dorfkinder-Planungsbüro: „Es ist gut, dass es etwas gibt, wo wir Kinder uns treffen und über unser Haus und das Dorf reden können. Wir werden informiert und können unsere Ideen sagen, die dann aufgeschrieben werden. Und wir dürfen aussuchen, was uns im Zimmer gefallen würde.“

Was sagen Kinder zur Zimmerplanung?

Stefan (12) freut sich auf das größere Zimmer und wünscht sich einen großen Eckschreibtisch: „Ich brauche viel Platz für meinen Computer und zum Hausübung machen“. „Für die Wände sind alle Farben okay, außer Weiß, weil man da jede kleine Verschmutzung sieht“.

Sophie (13) freut sich auf ein Zimmer, in dem sie ihr Bett verschieben kann. Sie mag es nicht, wenn es an der Wand steht.

Maximilian (11) wiederum plant viele Bücherregale ein: „Weil ich gerne Bücher lese. Und ich brauche auch ein Nachtkästchen“.

Jakob (9) möchte ein großes Fußballfeld auf eine Wand malen. Was ist ihm noch wichtig: „Ich wünsche mir ein größeres Bett mit Fußballbettwäsche“.

Nikolas (11): „Ein eigenes Bad wäre toll, aber das wird leider nicht gehen.“ Mit einem kleinen Kasten für seine Pokemonkarten wird es klappen, da ist er sich sicher.

 

Im Planungsbüro wurden die Kinder zu ihren Wünschen für die neuen Häuser und Zimmer befragt. 

 

Bauzaun einmal anders

Kinderschutz ist auch beim Dorfneubau vom SOS-Kinderdorf Altmünster ein wichtiges Thema.

Viele Baufahrzeuge tummeln sich seit August auf dem Dorfgelände und unterschiedlichste Baumaschinen sind im Einsatz. Das alles ist aufregend und interessant für die Kinder. Felix (11) findet den Dorfneubau spannend: „Weil ich noch nie eine Baustelle von Anfang an bis zum Schluss gesehen habe“.

Deshalb müssen sie besonders geschützt werden. Ein von den jungen Menschen gestalteter Bauzaun trennt die Baustelle vom übrigen Dorfareal. Auf den Planen finden sich das Motto des Dorfneubaus, Statements von Kindern und Erwachsenen und viele bunte Zeichnungen wieder. Im Rahmen von Actionpainting haben Kinder Bauzaunelemente auch direkt gestaltet. In der dynamischen Maltechnik entstanden kraftvolle, bunte Kunstwerke.

Lisa (13): „Der Bauzaun ist wichtig, damit die Kinder sich auf der Baustelle nicht verletzen können. Mir gefällt, dass er so schön bunt ist. Beim Actionpainting habe mich einfach ausgetobt und ein buntes Muster gemalt.“

Lena (15): „Ich habe auf den Bauzaun eine schöne Blumenwiese gemalt. Ich mag es, dass so viele schöne Zeichnungen oben hängen“.

Schützt nicht nur vor Unfällen, sondern schaut auch super cool aus: der Bauzaun in Altmünster wurde von den Kindern mitgestaltet. 

 

Baustellenreporter

Der 12-jährige Markus hat die Rolle des Baustellenreporters übernommen. Mit Kamera, Stift und Block ausgerüstet, besucht er regelmäßig die Baustelle und schreibt gemeinsam mit einer pädagogischen Mitarbeiterin den Baustellenreport. Neben dem Baufortschritt erfährt die Dorfgemeinschaft warum es wichtig ist, die Bäume am Dorfareal aufzuforsten, was beim Spatenstich passiert oder wie die Feuerwehr eines der Abriss-Häuser nützte, um ein neues Löschgerät intensiv zu testen.

„Es macht mir Spaß, Baustellenreporter zu sein und zu beobachten, wie der Dorfneubau vorangeht. Am meisten gefällt mir, Fotos zu machen und danach am PC zu arbeiten“.

Was hat die nächste Ausgabe zum Thema? „Die Firstfeier“.

Baustellenreporter Markus, 12 Jahre, hält das ganze Dorf über den Baufortschritt am Laufenden.