Mist, wir haben zu viel Müll!

Sie können mit Ihrer Familie vielleicht nicht die Welt retten. Aber auch im Kleinen kann man einen Beitrag für einen gesünderen Planeten leisten.

Globale Erwärmung, Umweltkatastrophen, Klima-Demos – die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind derzeit allgegenwärtig. Politik und Unternehmen reagieren nur langsam darauf. Als Einzelperson fühlt man sich oft machtlos. Macht es überhaupt Sinn, sich zu bemühen?

Sie können mit Ihrer Familie vielleicht nicht die Welt retten. Aber auch im Kleinen kann man einen Beitrag für einen gesünderen Planeten leisten. Wenn Kinder lernen, mit Ressourcen achtsam umzugehen, werden verantwortungsbewusste Erwachsene aus ihnen. Diese 7 Tipps helfen, Müll zu reduzieren und Nachhaltigkeit in Ihren Familienalltag zu bringen:
 

#1 Bewusstsein schaffen

Besprechen Sie mit Ihrem Nachwuchs, warum es wichtig ist, Müll zu vermeiden. Beobachten Sie zum Beispiel mit Ihrem Kind bewusst eine Woche lang, wieviele Müllsäcke in Ihrem Haushalt anfallen. Wieviel Müll ist das – alleine von Ihrer Familie – in einem Jahr? Und wieviel Räume könnte man damit füllen? Wo kommt dieser ganze Müll hin? Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass sich jemand um den Abfall kümmern muss und dass das sehr aufwändig ist. In vielen Städten gibt es Kinderführungen in Müllverbrennungsanlagen oder auf Mülldeponien, in denen man alle Abläufe genau erklärt bekommt.
 

#2 Gute Jause besser verpackt

Eine gesunde Jause gibt ihrem Kind die nötige Energie um gut durch den Schultag zu kommen. Wenn Sie morgens genug Zeit haben, schmieren Sie das Jausenbrot selbst und schneiden Sie etwas Obst auf. Versuchen Sie beim Einpacken auf Alu- und Frischhaltefolie zu verzichten. Verwenden Sie stattdessen wiederverwendbare Jausenboxen. Auch beim Getränk kann viel Plastik eingespart werden: Hat Ihr Kind schon eine tolle Trinkflasche aus Glas oder Alu? Diese gibt es in verschiedensten Designs und können mehrere Jahre verwendet werden.

#3 Reste für später aufheben

Es kann nicht jeden Tag Pizza oder Spaghetti geben. Wenn vom Gemüseeintopf oder von der kalten Jause wiedermal eine Portion übrigbleibt, heben Sie diese für einen späteren Snack auf. Mittlerweile gibt es viele ökologische Alternativen zu Frischhaltefolie & Co – zum Beispiel Wachstücher. Diese kann man ganz leicht aus Stoffresten und Bienenwachs mit den Kindern selbst herstellen, oder in der Drogerie kaufen. Sie sind abwaschbar und wiederverwendbar und eignen sich nicht nur für die Schuljause sondern auch zum Aufbewahren von Obst, Gemüse oder Brot.
 

#4 Plastikfrei in die Schule

Ein Blick in die Schultasche bringt oft jede Menge Plastik zum Vorschein: Hefteinbände, Schutzfolien, Lineal und Mappen gehören zur Grundausstattung. Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, wie man Plastik in der Schultasche reduzieren kann. Müssen wirklich alle Bücher mit Plastikfolie überzogen werden? Es kann auch Freude bereiten, mit den Kindern gemeinsam die Hefteinbände aus altem Geschenkpapier oder Zeitungen selbst zu gestalten. Daraus könnte sogar ein schönes Klassenprojekt werden an dem sich alle Kinder, Eltern und LehrerInnen beteiligen.
 

#5 Natürlich schön

Fasching, Halloween oder Kindergeburtstag – für jeden Anlass gibt es ein riesiges Angebot an Deko. Und je schriller es blinkt, desto mehr springen Kinder darauf an. Aber seien wir ehrlich – die meisten dieser Schnellkäufe landen nach einmaliger Verwendung im Müll oder verstauben in der Abstellkammer. Versuchen Sie auch bei Deko so gut es geht Plastik und Einweg-Artikel zu vermeiden. Viele Dinge lassen sich leicht selbst gestalten. So kann man zum Beispiel aus Klopapierrollen Serviettenhalter oder bunte Engel basteln, selber Kerzen gießen, im Herbst Kastanienmännchen kreieren oder den Tisch mit selbstgepflückten Blumen, Zweigen oder Zapfen schmücken.
 

#6 Ein zweites Leben für’s Matchbox-Auto

Kinder haben viele Wünsche. Aber muss es immer ein neues Spielzeug sein? Gerade für Kindersachen gibt es unzählige Tauschbörsen und Second-Hand-Möglichkeiten. Nutzen Sie diese in beide Richtungen: motivieren Sie Ihr Kind, regelmäßig Spielsachen auszumustern, mit denen es nicht mehr spielt. Wenn Sie diese zum Flohmarkt bringen oder auf Willhaben stellen, kann sich Ihr Kind stattdessen etwas anderes Gebrauchtes aussuchen, wenn es möchte.
 

#7 Originell verpackt

Der nächste Geburtstag steht vor der Tür? Meistens wird Geschenkpapier nur gekauft um direkt nach dem Auspacken wieder im Müll zu landen. Schon mal daran gedacht, Geschenke in buntes Altpapier wie z.B. Zeitungen oder Prospekte zu wickeln? Auch alte Versand- oder Schuhkartons, Flaschen und Einmachgläser eignen sich perfekt als originelle Geschenkverpackung.

Seien Sie nicht zu streng mit sich – im Familienalltag wird es kaum möglich sein, die Mistkübel komplett leer zu lassen. Ein Ziel könnte aber sein, Schritt für Schritt weniger Müll zu produzieren und ein Vorbild für unsere Kinder zu sein.

 

 

 

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