Umweltbewusst im Internet unterwegs

Unser digitaler Alltag wirkt sich auf das Klima aus: Wir geben Tipps, wie man durch bewussteres Surfen im Netz die Umwelt entlasten kann.

Das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Vor allem für Jugendliche ist es ein wesentlicher Bestandteil ihrer Lebenswelt. Filme, Serien und Videos jederzeit von unterwegs abrufen zu können, ist für den Nachwuchs selbstverständlich. "Dass Autos, Flugzeuge und Kreuzfahrtschiffe für einen hohen CO2-Ausstoß sorgen, ist mittlerweile allgemein bekannt. Welche negativen Auswirkungen Streaming-Dienste, Videoplattformen und Suchmaschinen auf unsere Umwelt haben, bedenken aber die Wenigsten", so Birgit Satke, Leiterin von Rat auf Draht.

Wie wirkt sich die Digitalisierung auf unser Klima aus?

Damit wir E-Mails versenden oder Filme, Serien und Songs streamen können, müssen die Daten auf Servern gelagert werden, die eine Menge Strom benötigen. Bei der Stromerzeugung, die noch auf größtenteils fossilen Brennstoffen basiert, wird wiederum CO2 ausgestoßen. Häufig wird der Strom dabei gar nicht für die Rechenleistung sondern für die Kühlung der Anlagen benötigt. Eine halbe Stunde Streaming verursacht etwa so viel CO2-Emissionen wie eine sechs Kilometer lange Autofahrt.

Diese Tipps helfen, den digitalen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten:

 

#1 - Mit Bedacht streamen

Motivieren Sie Ihr Kind dazu, nur die Filme und Serien zu schauen, die es wirklich sehen möchte, und besprechen Sie bewusstes Streaming: Streamen am Smartphone oder Tablet spart im Schnitt über 50 Prozent an Energie gegenüber dem Streamen am TV-Gerät, denn je größer der Bildschirm, desto höher der Stromverbrauch. Auch die immer höhere Auflösung von Videos bedeutet einen zusätzlichen Energieverbrauch. Es lohnt sich also, beim Musikstreamen auf die Videos zu verzichten und nur den Ton zu verwenden.

 

#2 - Autoplayfunktion abstellen

Viele Plattformen wie z. B. YouTube beginnen Videos automatisch abzuspielen. Dadurch wird man verleitet, sich Videos anzusehen, ohne sich bewusst dafür entschieden zu haben. Deaktivieren Sie den Autoplay-Modus um Ihren Datentransfer zu senken.

 

#3 - Raus aus der Cloud

Nicht jedes Urlaubsfoto oder Video muss monatelang unbeachtet aber klimaschädigend in der Cloud gehortet werden. Auf einer externen Festplatte oder einem USB-Stick lagern Daten und Backups sparsamer und umweltschonender. Abgesehen davon verursachen Cloud-Dienste je nach Speicherkapazität oft auch monatliche Kosten. Besprechen Sie daher mit Ihrem Nachwuchs, ob ein solcher Cloud-Anbieter sinnvoll ist und welche Daten dort gespeichert werden sollen.

 

#4 - Let me NOT google that for you  

Es ist zwar praktisch jede Kleinigkeit zu googeln, jedoch sollte man auch hier bedenken, dass hinter jeder Suchanfragen im Internet große Server stecken, die sehr viel Energie brauchen. Ermutigen Sie Ihr Kind, sich selbst Gedanken zu machen, oder im Gespräch mit anderen eine Lösung zu finden, bevor es etwas googelt.

 

#5 - Digitale Geräte länger nutzen

Das neueste Smartphone aus der Werbung oder ein neuer Laptop sind natürlich verlockend für Jugendliche. Besprechen Sie, dass die Herstellung elektronischer Geräte viele Rohstoffe benötigt und dadurch die Umwelt massiv belastet wird. Überlegen Sie gemeinsam, wie man die Kapazität und Lebensdauer von digitalen Geräten erhöhen kann, indem man z. B. den Akku wechselt, Apps entrümpelt, unnötige Dateien löscht und Fotos und Videos auf einer externen Festplatte speichert. Wenn Sie ein neues Smartphone anschaffen, schenken Sie das alte Gerät weiter, um seine Lebensdauer zu verlängern.

 

#6 - Vorbild sein

Kinder lernen durch das Verhalten ihrer Eltern. Überdenken Sie daher Ihren eigenen digitalen Medienkonsum. Wenn Sie ständig die neuesten Rezepte und Urlaubsfotos im Familien-Chat posten, alles googeln oder täglich eine Serie streamen, hat dies keine gute Vorbildwirkung auf Ihr Kind.

 

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