Minerva – 03.08.21

18 erfolgreiche Bildungsabschlüsse

Auch im Corona-Jahr absolvierten junge Menschen mit Migrationshintergrund erfolgreich das Bildungsprogramm Minerva. Kürzlich konnten sie stolz ihr Zeugnis entgegennehmen.

Der Minerva Lehrgang 2021 war für 18 Mädchen und Burschen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren kein leichter. Ein Großteil der Unterrichtsstunden musste im Distance-Learning stattfinden. "Das ist generell schon eine große Herausforderung. Umso mehr, wenn man die Unterrichtssprache erst noch erlernen muss. Deshalb bin ich auf euch und eure Leistungen ganz besonders stolz und ihr könnt es auch sein", lobte Minverva Leiterin Meline Mazinjan die Absolventinnen bei der Zeugnisvergabe am vergangenen Freitag. Die jungen Menschen aus Gambia, Somalia, Afghanistan, Rumänien, der Türkei, Palästina und dem Iran, die sich eine Zukunft in Österreich aufbauen wollen, hatten ein Jahr lang fleißig auch unter diesen erschwerten Lernbedingungen dafür gearbeitet und gelernt und können nun die nächsten Schritte in Richtung Arbeitsmarkt oder weiterführende Bildungs- und Ausbildungssysteme setzen.
 

Die Zukunft ist planbar

Die 16-jährige Bahja aus Somalia strebt als nächsten einen Pflichtschulabschluss an und möchte später eine Ausbildung zur Hebamme machen. Ihr Klassenkamerad Mohammed aus Palästina berichtet am Tag der Zeugnisverleihung, dass er noch heute Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz als Elektriker wegschicken möchte.

 

Ich habe hier so viel gelernt und bin froh und dankbar, dass ich bei Minerva sein konnte.

Petronella
17 Jahre aus Rumänien

 

Ganz stolz ist Ousainou aus Gambia auf seine Deutschkenntnisse. "Als ich zu Minerva kam, habe ich kein Deutsch gesprochen. Ich habe mich mit den anderen nur über den Google-Übersetzer unterhalten können. Jetzt spreche ich ziemlich gut und habe hier auch viele Freunde gefunden", erzählt der 17-Jährige. Und auch für Petronella aus Rumänien ist der Abschluss des Basisbildungsprogramms nun die Startrampe in eine weiterführende Schule und später ins Berufsleben. "Ich habe hier so viel gelernt und bin froh und dankbar, dass ich bei Minerva sein konnte."
 

Junge Menschen mit gemeinsamen Zielen

Ein besonderes Dankeschön sprach Wolfgang Arming, SOS-Kinderdorfleiter Salzburg sowohl den TeilnehmerInnen, als auch dem Lehrerinnen-Team aus. "Minerva ist ein wichtiges Projekt. Nicht nur, weil es das einzige Bildungsprojekt von SOS-Kinderdorf ist, sondern auch weil es mich immer wieder fasziniert, wie junge Menschen aus unterschiedlichsten Nationen gemeinsam ein Ziel haben und dieses konsequent verfolgen. Nämlich, durch Bildung eine selbstbestimmte Zukunft zu meistern. Das eigene Leben selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen und zu einem wertvollen Teil der Gesellschaft zu werden", so Arming. "Die Lehrerinnen leisten hier Außergewöhnliches."  Zum einen wegen der Beschränkungen durch die aktuelle Gesundheitskrise aber auch, weil der Fortbestand von Minerva und somit auch ihre Arbeitsplätze jedes Jahr mit den Fördergebern neu verhandelt werden müssten, sagt Arming und wünscht sich, dass Minerva auch in den kommenden Jahren jungen Menschen mit Migrationshintergrund eine Bildungsgrundlage und ein Sprungbrett bieten kann.

 

Über Minerva

Seit 2008 unterstützt SOS-Kinderdorf mit dem umfassenden Basisbildungsprojekt Minerva junge Menschen mit Migrationshintergrund, die einen Anschluss ins Bildungs- und Ausbildungssystem oder in den Arbeitsmarkt suchen. "Wir geben ihnen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus den Schlüssel für eine gelungene Integration an die Hand," sagt Leiterin Meline Mazinjan. Dabei geht es um weit mehr als nur um das Erlernen der deutschen Sprache. Die TeilnehmerInnen lernen in fast einem Jahr auch jenes Grundwissen, das für den Einstieg in externe Pflichtschulabschluss-Lehrgänge, für weiterführende Bildungsmaßnahmen oder für den Einstieg in den Arbeitsmarkt erforderlich ist. Auf dem Stundenplan stehen Deutsch mit Deutsch-Sprachprüfung, Mathematik, Geschichte, Geografie, Biologie, Englisch sowie Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT). Zusätzlich zu dieser Basisbildung lernen die jungen Menschen durch Projekte, Themen-Workshops, Exkursionen und fächerübergreifenden Unterricht die Kultur und Gesellschaft Österreichs kennen.

 

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