Herbert Schwarz

Herbert Schwarz ist dankbar, dass er im SOS-Kinderdorf aufwachsen konnte – „sonst wäre ich auf der Straße gelandet“, ist er überzeugt. Im Jahr 2013 wurde Schwarz zum Polizisten des Jahres gewählt.

"Das, was ich heute bin, habe ich dem SOS-Kinderdorf zu verdanken", ist Herbert Schwarz (49) überzeugt. Als Zehnjähriger kam er mit seinen fünf Geschwistern ins Kärntner SOS-Kinderdorf nach Moosburg zu ihrer SOS-Kinderdorf-Mutter Barbara. "Sie hat das Beste aus uns gemacht. Wir stehen mit beiden Beinen im Leben".

Schwieriger Start ins Leben

Durch den Beruf des Vaters übersiedelte damals die junge Familie nach Deutschland. Das gemeinsame Glück hielt nicht lange, die Eher wurde geschieden und Herberts Mutter war mittellos. "Meine Mutter wusste nicht, wie sie uns ernähren sollte!", blickt der Familienvater auf seine bittere Kindheit zurück. Wegen Schulden und Bürgschaften, die sie nicht bedienen konnte, wurde die Familie in einer Nacht- und Nebelaktion nach Österreich zurückgeschickt. "Wir verbrachten Tage in einem Gendarmerie-Posten. Unsere Mutter wurde danach wieder inhaftiert. Sie war eine Kämpferin, konnte aber alleine ihre sechs Kinder nicht durchbringen."

In Moosburg kehrte Ruhe ein

In Moosburg beginnt Herberts unbeschwerte Kindheit. Er und seine Geschwister erfahren Stabilität und Unterstützung. "Wir haben die Zeit genossen", blickt Herbert zurück, "hätte es das SOS-Kinderdorf nicht gegeben, wären wir auf der Straße gelandet."

"Eigentlich wollte ich Priester werden, habe aber mein Studium nach knapp einem Jahr abgebrochen. Ich habe mich verliebt. Das war's dann!", lacht der heute erfolgreiche Polizist. Nach einigen Gelegenheitsjobs, dem Bundesheer und einem UN-Einsatz in Syrien bewirbt er sich an der Polizeischule in Wien, denn in der Hauptstadt wurden damals Polizisten gesucht. Er macht seine Arbeit gut, sehr gut sogar, denn im Frühjahr 2013 wurde er "Polizist des Jahres".