Als 2015 die Flüchtlingszahlen stark anstiegen, öffnete die SOS-Kinder.Welt seine Tore: als Ort der Begegnung, als Raum zum Spielen, Lernen und Kreativsein, zum Ankommen für Kinder in dieser sensiblen und belastenden Zeit nach der Flucht - und um die Angehörigen zu entlasten. Begonnen hat die SOS-Kinder.Welt als offenes Angebot für Menschen nach der Flucht, mittlerweile ist sie viel mehr: es geht um Chancengerechtigkeit, Zugang zu Bildung und Information, um gelingende Integration. Während die Kinder Angebote im Kreativraum, spezielle Förderprogramme oder das freie Spiel genießen, besuchen ihre (Groß-)Mütter den Deutschkurs im angeschlossenen Kursraum. Kostenlose Sozialberatung rundet das inzwischen vielfältige Programm ab. Und ab 1. April startet in Kooperation mit der Stadt Innsbruck und dem Land Tirol die SOS-Kinder.welt mobil als neues Angebot.
Über 13.700 Tagesgäste in fünf Jahren
Zuerst hatte die SOS-Kinder.Welt drei Nachmittage pro Woche geöffnet, inzwischen (nicht zuletzt dank zahlreicher freiwilliger UnterstützerInnen) viermal von Montag bis Donnerstag. Aktuell stammen die Familien vorwiegend aus Afghanistan, Syrien, Irak, Iran und Somalia. Viele der heute betreuten Kinder sind in Österreich geboren. Insgesamt gab es seit der Eröffnung mehr als 13.700 Tagesbesucher*innen, die jüngsten gerade mal ein paar Wochen alt, die ältesten über 80 Jahre.
Vorbereitung auf Kindergarten/Schule und individuelle Einzelförderung
Großer Wert wird darauf gelegt, die Kinder gut auf Kindergarten und Schule vorzubereiten. Spielerisch werden wichtige soziale Kompetenzen (warten, sitzen bleiben können, einander zuhören, ausreden lassen, Hände waschen etc.) vermittelt und dabei automatisch Spracherwerb, Kultur- und Wissensvermittlung gefördert. Seit Herbst 2019 gibt es neben Gruppenangeboten auch Einzelförderung für Kinder mit erhöhtem Unterstützungsbedarf bzw. bei Bedarf Intensivbegleitung der ganzen Familie.
Beziehung, Respekt und Vertrauen
Die Arbeit der SOS-Kinder.welt ist geprägt von gegenseiter Achtung und Respekt. "Durch die Beziehung und das Vertrauen, das zwischen Kindern und Betreuerinnen entsteht, können wir sie in ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten bestmöglich stärken und fördern. Auch die Eltern vertrauen uns und fragen immer wieder um Rat in Erziehungsfragen", beschreibt Sozialpädagogin Medina Ortner das positive Klima.
Corona machte auch vor der SOS-Kinder.welt nicht Halt!
Wie alle Kinderbetreuungseinrichtungen musste auch die SOS-Kinder.Welt rasch Sicherheits- und Hygienemaßnahmen entwickeln: Kleingruppen (max. 3 Kinder mit Betreuerin in getrennten Räumen), Mindestabstand einhalten, ständiges Desinfizieren von Türklinken, Spielsachen und Oberflächen, kontaktfreies Fiebermessen und Hände Desinfizieren bei allen Besuchern/innen sowie Arbeit der Pädagoginnen, freiwilligen Betreuerinnen und Deutschlehrerin mit Mundschutz.
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