Nothilfe Ukraine – 25.05.22

12.000 Menschen in der Ukraine erreicht

Drei Monate nach Kriegsausbruch in der Ukraine ist keine Ende des Konflikts in Sicht. Wir bauen unsere Nothilfe weiter aus.

SOS-Kinderdorf hat nach Ausbruch des Krieges sehr schnell und unbürokratisch gehandelt,
um ukrainische Kinder und ihre Familien zu unterstützen. Das SOS-Nothilfe-Programm fokussiert dabei nicht nur auf die Ukraine, sondern auch auf umliegende Staaten. In Österreich selbst werden ebenfalls bereits hunderte Ukrainer*innen in SOS-Kinderdorf Einrichtungen untergebracht und betreut.

Hilfe in der Ukraine

Die Lage im Land wird chronisch schlechter, während wir gleichzeitig befürchten, dass die internationale Aufmerksamkeit zurückgeht.

Serhii Lukashov
Leiter SOS-Kinderdorf Ukraine

SOS-Kinderdorf ist seit 20 Jahren in der Ukraine aktiv, vor allem in der Ostukraine. Mit Ausbruch des Krieges hat SOS-Kinderdorf ein langfristig ausgerichtetes Nothilfeprogramm für bis zu 500.000 Menschen gestartet. Bisher konnten über 1.000 Kinder aus 122 Pflegefamilien (die von SOS-Kinderdorf unterstützt wurden), aus den Kriegsgebieten evakuiert und in sicherere Unterkünfte gebracht. Darüber hinaus ermöglichte SOS-Kinderdorf gemeinsam mit Partnern vor Ort, dass weitere 6.000 Erwachsene und 3000 Kinder evakuiert wurden und in Sicherheit sind. SOS-Kinderdorf leistet außerdem finanzielle Unterstützung für 3100 Menschen in der Ukraine sowie psychologische Unterstützung für 303 Begünstigte. In den Regionen Uzhgorod, Chernihiv region, Dnipro, Lviv und Ivano-Franki hat SOS-Kinderdorf neue Sozialzentren eröffnet, in denen Geflüchtete medizinische wie psychologische Unterstützung bekommen, sowie Nahrungsmittel, Hygieneprodukte und sonstige Güter des alltäglichen Bedarfs. Insgesamt wurden bisher 12.000 Menschen in der Ukraine direkt mit der Hilfe von SOS-Kinderdorf erreicht. Nicht inkludiert sind die zahlreichen Menschen, die wir auf der Flucht an Verkehrsknotenpunkten mit medizinischen Gütern, Nahrungsmitteln, Transport aber auch psychologische Soforthilfe unterstützt haben.

„Die Lage im Land wird chronisch schlechter, während wir gleichzeitig befürchten, dass die internationale Aufmerksamkeit zurückgeht“ erzählt Serhii Lukashov, National Director of SOS Children’s Villages Ukraine. „Alleine kann die Ukraine diese humanitäre Katastrophe nicht stemmen, wir sind also dankbar für jede Unterstützung die wir bekommen“.

 

Hilfe in Österreich

Es gilt sicherzustellen, dass die jeweiligen Bedürfnisse der Familien berücksichtigt - und gleichzeitig alle Kinderrechte gewahrt werden.

Christian Moser
Geschäftsführer SOS-Kinderdorf Österreich

Auch in Österreich hat SOS-Kinderdorf rasch auf die Krise reagiert. Allein bis Mitte Mai 2022 haben insgesamt 230 geflüchtete Menschen aus der Ukraine, darunter 176 Kinder, Schutz und Hilfe in österreichischen Einrichtungen von SOS-Kinderdorf erhalten. Darunter 100 Kinder Kinder aus einer Betreuungseinrichtung in der Ukraine, die zusammen mit ihren 20 Begleitpersonen in der Hermann Gmeiner Akademie und im Kinderdorf Imst bereut werden. Zusätzlich konnte SOS-Kinderdorf in Zusammenarbeit mit den Ländern sein Gastfamilienprogramm auf Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg ausweiten. Dabei unterstützt SOS-Kinderdorf österreichische Familien, die bereit sind, unbegleitete Kinder bei sich aufzunehmen.  Am Wiener Hauptbahnhof hat SOS-Kinderdorf zudem eine Kinderzone eingerichtet: hier finden die Kleinsten auf der Durchreise einen kindgerechten Ort zum Verschnaufen, zum Spielen und Kind-sein. Täglich werden dort 50-70 Kinder betreut. Im Burgenland organisiert SOS-Kinderdorf seit kurzem Vernetzungstreffen für ukrainische Familien und Unterstützer*innen bei Kaffee und Kuchen.

„Unser Hilfe in Österreich ist gut angelaufen, die NGOs haben schnell und richtig reagiert. Um die geflüchteten ukrainischen Familien aber auch nachhaltig gut versorgen zu können, wird es deutlich mehr Engagement seitens der Regierung brauchen“, erklärt Christian Moser, Geschäftsführer von SOS-Kinderdorf. „Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass diese Fluchtbewegung bald vorbei sein wird. 90% der Geflüchteten wollen bis auf weiteres im Gastland bleiben. Es gilt also sicherzustellen, dass die jeweiligen persönlichen Bedürfnisse der Familien berücksichtigt - und gleichzeitig alle Kinderrechte gewahrt werden. Dabei geht es etwa um den Zugang zu Bildung, finanzielle Leistungen und die entsprechende pädagogische Betreuung der Kinder. Es wird tausende Schul- und Kinderbetreuungsplätze und umfangreiche Förder- und Integrationsprogramme brauchen.“

 

Weitere Information:

Weitere Artikel

Weitere Artikel