SOS-Kinderdörfer in Ungarn

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Foto: SOS-Kinderdorf in Ungarn).

Die Republik Ungarn ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa, in dem etwa 9,8 Millionen Menschen leben. Die Hauptstadt Budapest hat etwa 1,7 Millionen Einwohner*innen. Die meisten Ungar*innen arbeiten im Dienstleistungssektor, weshalb der Tourismus eine wichtige Einkommensquelle darstellt. Etwa ein Drittel der erwerbstätigen Bevölkerung ist in der Industrie beschäftigt, und etwa fünf Prozent arbeiten in der Landwirtschaft. In Ungarn leben etwa 876.000 Roma, das sind über 10 % der Bevölkerung. Sie werden diskriminiert und ausgegrenzt und sind daher eine der am stärksten gefährdeten Gruppen im Lande.

Seit 1986 unterstützt SOS-Kinderdorf in Ungarn Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Etwa 18 % der Bevölkerung sind unter 18 Jahre alt, das heißt, dass in Ungarn etwa 1,7 Millionen Kinder aufwachsen. Es gibt eine hohe Armuts- und Benachteiligungsquote, mehr als 18 % der Bevölkerung und mehr als 22 % der Kinder sind von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Ein hoher Prozentsatz dieser Kinder kommt aus dem Milieu der Roma und Sinti.
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Roma-Kindern sind von Armut bedroht

Diskriminierung

Roma-Familien werden in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens diskriminiert und aus-gegrenzt. Sie sind auf Saison- oder informelle Tagesarbeit angewiesen, um ein Einkommen zu erzielen, was sie besonders anfällig bei wirt-schaftlichen Veränderungen macht. Die Roma sind überproportional betroffen: Mehr als 65 % sind von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, und mehr als 45 % leiden unter schwerer materieller Entbehrung. Infolgedessen leben Kinder in prekären Verhältnissen am Rande der Gesellschaft und sind von Armut betroffen oder bedroht, da ihre Grundbedürfnisse nicht mehr erfüllt werden können.

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Kindern ist nicht in Ausbildung

Bildung

Der Schulbesuch ist von 6 bis 16 Jahren Pflicht. Allerdings besuchen 20 % der ungarischen Kinder und Jugendlichen weder eine Schule noch eine Ausbildung, eine Universität oder einen Kindergarten. Es muss mehr getan werden, um die Bildungschancen ungarischer Kinder zu verbessern, insbesondere in ländlichen und armen Gemeinden und unter Minderheiten. So schließen beispielsweise nur 1 % der Jugendlichen aus der Roma-Gemeinschaft eine höhere Ausbildung ab.

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Säuglingen ist unterernährt

Unterernährung

Landesweit leiden etwa 8 % der Kinder im Alter von 1 Jahr an Unterernährung. Diese Zahl verbessert sich, je älter die Kinder werden, aber 1 von 17 Kindern im Alter von 5 Jahren ist unterernährt. Es ist unangenehm, über den Hunger zu sprechen, aber wenn er nicht bekämpft wird, hat das schwerwiegende langfristige Auswirkungen auf die Kinder. Dazu gehören eine schlechte Entwicklung, eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und das Risiko einer schlechten Gesundheit. Es kann ihnen auch an Energie und Motivation fehlen, um zu spielen oder zu lernen - all das ist schädlich für sie und ihre Zukunft.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Ungarn verändern

20
Familien
können zusammenbleiben
240
Kinder
wachsen in unserer Obhut auf
40
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
SOS-Kinderdorf unterstützt junge Menschen, bis sie selbstständig werden können. Im Gespräch mit jedem einzelnen erstellen wir einen Plan, der die individuelle Unterstützung, die er braucht, umreißt. Und selbst wenn sie sich eine eigene Wohnung eingerichtet haben, kommen sie oft wieder zu Besuch und pusten Seifenblasen für die jüngeren Kinder (Foto: SOS-Kinderdorf in Ungarn).

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern.