SOS-Kinderdörfer in Serbien

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Foto: SOS-Kinderdorf in Serbien).

Die Republik Serbien hat eine schrumpfende und alternde Bevölkerung von 7,3 Millionen Einwohner*innen mit über 20 ethnischen Minderheiten. Viele Menschen sind auf der Suche nach Arbeit in die Städte gezogen. Infolgedessen leben die meisten, etwa 60 %, in städtischen Gebieten, während der Rest in halbstädtischen und ländlichen Gemeinden lebt. In der Hauptstadt Belgrad leben rund 1,4 Millionen Menschen, ein Fünftel der Gesamtbevölkerung des Landes.

Seit 2005 unterstützt SOS-Kinderdorf in Serbien Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren machen etwa 17 % der Bevölkerung aus, das sind rund 1,2 Millionen. Obwohl sich die meisten einig sind, dass gewaltsame Disziplinierung Kindern schadet, wird die körperliche Züchtigung von fast der Hälfte der Eltern als angemessen angesehen. Darüber hinaus ist häusliche Gewalt weit verbreitet und wird zu selten gemeldet. Infolgedessen sind fast 50 % der Kleinkinder (1-4 Jahre) und etwa 40 % der Kinder (5-14 Jahre) körperlicher Gewalt ausgesetzt.
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Kindern ist von Armut bedroht

Grundbedürfnisse

Auf dem Balkan hat Serbien den höchsten Prozentsatz an Bürgern, die unterhalb der nationalen Armutsgrenze leben. Mehr als 25 % der Bevölkerung sind von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wobei etwa 7 % in absoluter Armut leben. Kinder sind unverhältnismäßig stark betroffen: Etwa 30 % sind von Armut bedroht und 10 % leben in absoluter Armut. Infolgedessen leben rund 120.000 Kinder in prekären Verhältnissen am Rande der Gesellschaft, wo ihre Grundbedürfnisse nicht mehr erfüllt werden können.

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Kindern verpasst die Vorschule

Frühe Bildung

Zwei Drittel der Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren besuchen eine Vorschule, während ein Drittel dieser Altersgruppe keine Vorschule besucht. Kleine Kinder, die keine Vorschule besuchen, stammen meist aus einkommens-schwachen Haushalten. Nur 9 % der ärmsten Kinder in Serbien und 6 % der Roma-Kinder besuchen eine Vorschule. Für Kinder aus niedrigeren sozioökonomischen Verhältnissen kann die frühe Bildung einen wichtigen Beitrag zu ihrer sozialen und kognitiven Entwicklung sowie zu ihrer sozialen Integration leisten.

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Kindern ist unterentwickelt

Unterernährung

Serbien hat einen der höchsten Anteile der Bevölkerung, die an Hunger leidet: 6 % der Menschen sind unterernährt. Die Folgen des Hungers für Kinder sind gravierend: 4 % leiden an Auszehrung und 6 % sind von Behinderung bedroht. Bei den Roma-Kindern sind die Zahlen noch höher: 5 % leiden unter Auszehrung und 19 % sind unterentwickelt. Unterernährung bei Kindern hat vielfältige Auswirkungen, von einer Beeinträchtigung des Wachstums, der Entwicklung und des Wohlbefindens bis hin zu einem geschwächten Immunsystem, was zu Krankheiten führen kann.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Serbien verändern

240
Familien
können zusammenbleiben
1.200
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
20
Kinder und Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
40
Nothilfe-leistungen
wurden erbracht
Englischunterricht für Flüchtlingskinder im Child Friendly Space von SOS-Kinderdorf im Aufnahmezentrum Presevo, Südserbien. In Serbien bietet SOS-Kinderdorf an drei Standorten nicht-formale Bildung für arabisch- und farsi-sprachige Flüchtlingskinder an (Foto: K. Ilievska)

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern.