SOS-Kinderdörfer in Portugal

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Symbolfoto: Judith Buethe)

Die Portugiesische Republik, die den westlichsten Punkt des Kontinents beherbergt, liegt hauptsächlich im Südwesten Europas, umfasst aber auch die autonomen Gebiete der Azoren und Madeira. Portugal hat über 10,2 Millionen Einwohner*innen, von denen fast 70 % in städtischen Zentren und über 30 % in ländlichen Gemeinden leben. In Lissabon, der Hauptstadt und bevölkerungsreichsten Stadt, leben mehr als 500.000 Menschen, im weiteren Umkreis über 3 Millionen.

Seit Anfang der 1960er Jahre unterstützt SOS-Kinderdorf in Portugal Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

In Portugal leben über 1,7 Millionen Kinder unter 18 Jahren, die 16 % der Bevölkerung ausmachen. Die Deinstitutionalisierung der alternativen Betreuung erfordert dringende Aufmerksamkeit. Etwa 6.000 Kinder unter 18 Jahren sind in alternativer Betreuung und leben nicht in ihrer Herkunftsfamilie. Schockierenderweise sind über 95 % in Heimen und nur 2 %, etwa 300 Kinder, in formeller familiärer Betreuung untergebracht.
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Kindern lebt in Armut

Kinderarmut

Fast 20 % der Bevölkerung sind von Armut bedroht, und etwa 5 % leben in einem Zustand starker Benachteiligung. Kinder sind unverhältnismäßig stark betroffen: 26 % der unter 18-Jährigen leben in armen Haushalten und 12 % sind von extremer Armut betroffen. Noch schlimmer ist die Situation in Inselgemeinden, wo das Armuts-risiko bei etwa 30 % liegt. Kinder, die in Armut aufwachsen, leben in prekären Verhältnissen am Rande der Gesellschaft und sind von sozialer Isolation bedroht. Sie sind auch anfälliger für Entbehrungen, wenn ihre Grundbedürfnisse nicht mehr befriedigt werden können.

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armen Kindern leben in unzureichenden Wohnungen

Wohnverhältnisse

Landesweit lebt 1 von 10 Menschen in einer überbelegten Wohnung, bei den von Armut bedrohten Menschen ist es sogar 1 von 5. Außerdem können sich mehr als 15 % nicht leisten, ihre Wohnungen angemessen zu heizen, und bei armen Haushalten sind es sogar über 30 %. Infolge-dessen leben fast 40 % der Kinder in armen Haushalten in un-zureichenden Verhältnissen. Eine kalte und überbelegte Wohnung wirkt sich nicht nur auf die körperliche und geistige Gesund-heit der Kinder aus, sondern sie haben möglicherweise auch keinen geeigneten Platz, um ihre Haus-aufgaben zu machen.

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armen Kindern hat es in der Schule schwer

Bildung

Mehr als 20 % der Kinder und Jugendlichen erreichen in den Fächern Lesen und Mathematik nicht die Mindestanforderungen, und fast 40 % haben in beiden Fächern Defizite, wobei Schüler*innen aus armen Ver-hältnissen am ehesten Schwierig-keiten in der Schule haben. Die Folgen eines schlechten Bildungs-hintergrunds können tiefgreifend sein und reichen von langsameren Lernfortschritten und einer ein-geschränkten sozialen und emotionalen Entwicklung bis hin zu schlechteren Aussichten auf eine künftige Beschäftigung sowie einer größeren Wahrscheinlichkeit von sozialer Ausgrenzung und Armuts-risiko im Erwachsenenalter.

Gemeinsam können wir etwas für die Kinder in Portugal bewirken

247
Familien
werden in der Gemeinde unterstützt
340
Kinder, Jugendliche und Familien
werden insgesamt unterstützt
(Symbolfoto: Gerhard Berger)

ZIEL 1:Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4:Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8:Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10:Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16:Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.