SOS-Kinderdörfer in Lettland

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Foto: SOS-Kinderdorf in Lettland).

Die Republik Lettland ist ein baltisches Land mit einer rasch schrumpfenden Bevölkerung von derzeit etwa 1,9 Millionen Menschen. Etwa 72 % der Bevölkerung sind ethnisch lettisch, die restlichen 28 % setzen sich hauptsächlich aus Russen, aber auch aus Weißrussen und Ukrainern zusammen. Die Hauptstadt Riga beherbergt etwa ein Drittel der Einwohner*innen. Lettland ist eines der ärmsten Länder in der Europäischen Union.

Seit 1997 unterstützt SOS-Kinderdorf in Lettland Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

In Lettland leben etwa 350.000 Kinder, die etwa 19 % der Bevölkerung ausmachen. Sie berichten, dass sie mit am wenigsten emotionale Unterstützung von Familie und Gleichaltrigen erhalten. Mehr als eines von drei Kindern hat das Gefühl, keine familiäre Unterstützung zu erhalten, eines von vier gibt an, nicht genügend Freund*innen zu haben, mit denen es Zeit verbringen kann, und eines von zehn sagt, dass es schlechte Beziehungen zu Gleichaltrigen hat. Diese Daten geben Anlass zur Sorge über die angemessene Betreuung und mögliche Vernachlässigung von Kindern.
1 von 5
Kindern ist von Armut bedroht

Armut

Mehr als 26 % der Bevölkerung, d. h. fast 500.000 Menschen, sind von Armut bedroht, und 20 % der Kinder, d. h. fast 70.000 unter 18 Jahren, sind gefährdet. Allerdings geben 38 % der lettischen Haushalte mit Kindern an, dass es schwierig ist, über die Runden zu kommen; bei den Haushalten von Alleinerziehenden sind es sogar mehr als 50 %. Bei Kindern, die in Armut leben, ist die Wahr-scheinlichkeit größer, dass sie mit einer Vielzahl von Gesundheits-problemen konfrontiert werden und dass sie mit den Auswirkungen der finanziellen und emotionalen Belastung ihrer Familien zu kämpfen haben.

1 von 5
Kindern erbringt unzureichende Leistungen in der Schule

Bildung

Trotz kleiner Klassengrößen gibt es in Lettland einen hohen Anteil von Schüler*innen mit schlechten Leistungen und eine hohe Schulschwänzerrate. 20 % der 15-Jährigen sind in den Bereichen Lesen, Mathematik und Natur-wissenschaften unterdurch-schnittlich begabt. Mehr als die Hälfte der Kinder berichtet, dass sie sich in der Schule überfordert und müde fühlen, und fast 10 % werden gemobbt. Ein schlechter Bildungshintergrund kann die Aussichten auf eine künftige Beschäftigung verschlechtern und die Perspektiven eines Kindes einschränken.

6.500
Kindern wurde die elterliche Fürsorge entzogen

Fremdunterbringung

In Lettland mangelt es an qualitativ hochwertigen Sozialdiensten, um das Auseinanderbrechen von Familien zu verhindern. Berichten zufolge werden in Lettland jährlich mindestens 6.500 Kinder ihrer elterlichen Fürsorge beraubt, und 15 % der fremduntergebrachten Kinder bleiben in Heimen. Ohne individuelle und kindgerechte Betreuung ist die Wahrscheinlich-keit größer, dass Kinder in Heimen an schlechter körperlicher und geistiger Gesundheit, Unter-entwicklung und Entwicklungs-verzögerungen leiden. Sie sind auch mit emotionalen Problemen und einem Mangel an Vertrauen in sich selbst und andere konfrontiert.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Lettland verändern

280
Familien
können zusammenbleiben
800
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
810
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
10
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
SOS-Kinderdorf setzt sich für den Schutz der Rechte und der Privatsphäre von Kindern ein. Wie Sie vielleicht bemerken, zeigen wir keine identifizierbaren Fotos von Kindern in allgemeinen Informationen über Lettland. Das liegt daran, dass wir nur eine begrenzte Erlaubnis von den Kindern und/oder ihren Erziehungsberechtigten haben (Foto: SOS-Kinderdorf in Lettland).

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern.