SOS-Kinderdörfer in Italien

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Foto: SOS-Kinderdorf in Italien).

Die Republik Italien ist ein Land im Südwesten Europas, das in der Mitte des Mittelmeers liegt und an Frankreich, die Schweiz, Österreich und Slowenien grenzt. Italien, das drittbevölkerungsreichste Land der Europäischen Union, beherbergt eine alternde und schrumpfende Bevölkerung von fast 60 Millionen Menschen. Etwa 72 % der Einwohner*innen leben in städtischen Zentren und 28 % in ländlichen Gemeinden. Wie viele Gebiete in Südeuropa, die in der Nähe von Regionen mit politischen und sozialen Unruhen liegen, hat sich Italien zu einem Einwanderungsland entwickelt, in dem in den letzten zehn Jahren über 500.000 Menschen Asyl beantragt haben.

Seit 1956 unterstützt SOS-Kinderdorf in Italien Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Die unter 18-Jährigen machen etwa 15 % der Bevölkerung aus, was 9,2 Millionen Kindern entspricht. Mehr als 27.000 Kinder leben in alternativen Betreuungseinrichtungen, von denen nur die Hälfte in familiärer Betreuung und die andere Hälfte in Heimen untergebracht ist. Italien hat ein regionalisiertes Wohlfahrtssystem, das zu einer Zersplitterung und unzureichenden Zusammenarbeit zwischen den Diensten geführt hat, was die Überwachung und Unterstützung gefährdeter Kinder im Laufe der Zeit erschweren kann.
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Kindern lebt in extremer Armut

Armut

Etwa ein Drittel der Kinder in Italien lebt unterhalb der Armutsgrenze und ist von sozialer Ausgrenzung bedroht. Etwa ein Drittel davon lebt jedoch in extremer Armut, was bedeutet, dass über 1 Million Kinder (14 % aller Kinder) in Italien von Entbehrungen betroffen sind. Kinder in extremer Armut haben sowohl kurz- als auch langfristig schädliche, manchmal sogar tödliche Folgen für ihre Gesund-heit, darunter Unterernährung und ein geschwächtes Immunsystem. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass sie ihre Ausbildung verpassen, ihr Zuhause verlieren und keine Stabilität haben, was wiederum schwerwiegende Folgen für ihre psychische Gesundheit hat.

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Jugendlichen ist nicht erwerbstätig

Jugendarbeitslosigkeit

Etwa 10 % der italienischen Bevölkerung sind arbeitslos, aber bei den Jugendlichen sind es über 20 %. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass über 13 % der 18- bis 24-Jährigen die Schule vorzeitig verlassen haben und fast jede*r Vierte weder eine Beschäftigung noch eine schulische oder berufliche Ausbildung hat. Ein schlechter Bildungshintergrund führt zu schlechteren Aussichten auf eine künftige Beschäftigung, lang-fristigen Lohneinbußen, einer höheren Wahrscheinlichkeit von Armut und einer schlechteren körperlichen und geistigen Gesundheit.

12.000
unbegleitete minder-jährige Flüchtlinge

Migration

In Italien leben über 1 Million minderjährige Migrant*innen, das sind etwa 10 % der gesamten Kinderpopulation. Mehr als 12.000 kamen als unbegleitete Kinder nach Italien und suchten internationalen Schutz. Obwohl das Gesetz Pflegefamilien und familiärer Betreuung Vorrang einräumt, kommen nur 3 % in den Genuss einer solchen Betreuung. Kinder, die vertrieben wurden, sind einem großen Risiko ausgesetzt: Armut, Unterernährung und schlechter Gesundheitszustand. Ohne angemessene elterliche Betreuung sind sie anfällig für Ausbeutung, Gewalt und psychosoziale Probleme.

Gemeinsam können wir etwas für die Kinder in Italien bewirken

209
Familien
können zusammenbleiben
421
Kinder und Erwachsene
werden insgesamt unterstützt
174
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
39
Kinder und Familien
werden durch Nothilfe-programme unterstützt
Kinder, die Konflikte, Krieg und Vertreibung erlebt haben, einschließlich der Trennung von ihren Familien, sind einem hohen Maß an Stress und Trauma ausgesetzt und haben ein erhöhtes Risiko für langfristige psychische Probleme. Das TeamUp-Programm hilft Kindern, Emotionen zu verarbeiten und durch Spiel und andere bewegungsbasierte Aktivitäten Sicherheit und Stabilität wiederzuerlangen (Bild: SOS-Kinderdorf in Italien).