SOS-Kinderdörfer in Belgien

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Foto: SOS-Kinderdorf in Belgien)

Im Königreich Belgien, das in Nordwesteuropa liegt, leben 11,6 Millionen Menschen. 98 % der Bevölkerung leben in städtischen Gebieten und nur 2 % in ländlichen. Etwa 1,2 Millionen Menschen leben in der belgischen Hauptstadt Brüssel, 2,1 Millionen im Großraum Brüssel. Die Stadt hat zwar das höchste Pro-Kopf-BIP, aber auch das niedrigste verfügbare Einkommen pro Haushalt. Armut ist in Belgien ein hartnäckiges Problem, das Familien über mehrere Generationen hinweg betrifft .

Seit 1963 unterstützt SOS-Kinderdorf in Belgien Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Die unter 18-Jährigen machen 20 % der belgischen Bevölkerung aus, insgesamt etwa 2,3 Millionen Kinder. Landesweit verlassen etwa 7 % der Jugendlichen die Schule vorzeitig, wobei die Zahl der Schulabbrecher*innen steigt. Rund 25 % der Brüsseler Sekundarschüler*innen haben einen Rückstand von zwei Jahren, und fast jede*r zehnte Schüler*in in der Hauptstadt bricht die Schule ab. In Verbindung mit der hohen Jugendarbeitslosigkeit (20 %) stehen junge Menschen vor großen Herausforderungen auf dem Weg zur Eigenständigkeit.
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Kindern lebt in einem arbeitslosen Haushalt

Arbeitslosigkeit

Etwa 20 % der belgischen Haushalte sind nicht erwerbstätig, wovon 10 % der Kinder betroffen sind: 230.000 unter 18-Jährige. Im Durchschnitt sind etwa 6 % der Erwerbsbevölkerung arbeitslos, in städtischen Gebieten sind es mehr als 10 % und in ländlichen weniger als 5 %. Die Arbeitslosigkeit der Eltern in der Kindheit kann sich langfristig als soziale Benach-teiligung auswirken, die im späteren Leben erhebliche Folgen hat, u. a. für die Gesundheit, das Wohlergehen und die Bildung des Kindes, wobei die Wahr-scheinlichkeit einer generationen-übergreifenden Armut steigt.

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Kindern ist von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht

Armut

Mehr als 20 % der belgischen Kinder sind von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, etwa 5 % sind von schwerer materieller Entbehrung betroffen. Infolge-dessen leben mehr als 100.000 Kinder in Haushalten, die sich möglicherweise nicht genügend Nahrungsmittel, eine angemessene Heizung oder unerwartete Aus-gaben leisten können. Kinder in armen Familien leben in prekärer Weise am Rande der Gesellschaft, wo ihre Grundbedürfnisse nicht mehr befriedigt werden können, und haben ein größeres Risiko für körperliche und geistige Gesund-heitsprobleme.

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Haushalten lebt in unangemessenen Wohnverhältnissen

Wohnverhältnisse

Mehr als 1 von 5 Haushalten fehlt es an einer angemessenen Unterkunft, sie sind feucht, haben keine ausreichende Beleuchtung oder verfügen über keine eigene Dusche oder Toilette. Außerdem können es sich 5 % der Belgier*innen nicht leisten, ihre Wohnungen angemessen zu heizen. Das Aufwachsen in einer kalten Wohnung stellt ein Risiko für Kinder dar. Eine kalte Wohnung wirkt sich nicht nur auf die körperliche Gesundheit eines Kindes aus, sondern sie können auch keinen geeigneten Platz für ihre Hausaufgaben oder einen bequemen Raum für sich selbst finden.

Gemeinsam können wir etwas für die Kinder in Belgien bewirken

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Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
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Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
Roberto wurde von seinem Bruder getrennt, als er unter die Obhut der Jugendhilfe kam. Er schloss sich den Bemühungen von SOS-Kinderdorf in Belgien an, Geschwister zusammenzuhalten. Sein Zeugnis wurde dem föderalen Parlament während einer Anhörung im Jahr 2021 zu einem Gesetzesvorschlag vorgelegt, der Geschwistern das Recht gibt, nicht getrennt zu werden. (Foto: SOS-Kinderdorf in Belgien).