SOS-Kinderdörfer in Paraguay

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Foto: SOS-Kinderdorf in Paraguay).

Paraguay ist ein Binnenstaat, der zwischen Bolivien, Brasilien und Argentinien liegt. Es ist eines der am dünnsten besiedelten Länder Lateinamerikas mit 7 Millionen Einwohner*innen, von denen 3 Millionen in der Nähe der Hauptstadt Asunción leben. Die Geschichte des Landes ist von Armut und Unterdrückung geprägt. Vom Grasland und den bewaldeten Hügeln östlich des Río Paraguay bis zum Tiefland in der Nähe des Flusses ist Paraguay die Heimat einer überwiegend mestizischen Bevölkerung mit einer Mischung aus spanischen und indigenen amerikanischen Vorfahren. Neben der Amtssprache Spanisch sprechen etwa 80 % Guarani.

Seit 1973 unterstützt SOS-Kinderdorf in Paraguay Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Paraguay liegt u. a. bei den Impfquoten, der Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung und der Einschulung in weiterführende Schulen unter dem lateinamerikanischen Durchschnitt. Auch die Einkommensungleichheit sowie die Kinder- und Müttersterblichkeit sind höher. Trotz Verbesserungen in den letzten Jahren leben viele Kinder und Jugendliche weiterhin in Armut, insbesondere in ländlichen Gebieten, in denen mehr als ein Drittel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebt. Hier fehlt es vielen noch immer an sanitären Einrichtungen, sauberem Wasser, Strom und angemessenen Wohnungen, was das Leben Tausender Kinder beeinträchtigt.
19/1.000
ist die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren

Mangelnde Gesundheitsversorgung

Die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren ist ein wichtiger Indikator für das Recht der Kinder auf Gesundheitsversorgung, Ernährung, Wasser, soziale Sicherheit und Schutz. In Paraguay ist sie in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen - 2007 lag sie bei 29 pro tausend, 2020 bei 19 pro tausend Kinder. Aber - und das ist ein Indikator für die Bedingungen, denen Kinder weiterhin ausgesetzt sind - sie bleibt höher als die durch-schnittliche Rate in der Region Lateinamerika und Karibik.

29%
der Kinder werden bei der Geburt nicht registriert

Registrierung bei der Geburt

Die Geburten von 29 % der Kinder unter 5 Jahren werden in Paraguay nie registriert. Das bedeutet, dass ihnen dieser erste Schritt zum Schutz ihrer individuellen Rechte verwehrt bleibt. Eine Geburts-urkunde ist ein legaler Identitäts-nachweis, der dazu beitragen kann, Kinder vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung zu schützen. Ohne sie können Kinder ihr Alter nicht nachweisen, was sie einem viel höheren Risiko aussetzt, früh verheiratet zu werden, arbeiten zu müssen oder zu den Streitkräften rekrutiert zu werden. Sie werden nicht gezählt und bleiben unsichtbar.

36%
der Bevölkerung hat kein sauberes Trinkwasser

Mangelnder Zugang zu Wasser

Paraguay hat Fortschritte beim Zugang zu Trinkwasser erzielt, aber 36 % der Bevölkerung nutzen immer noch die Grundversorgung mit Trinkwasser. Das bedeutet, dass sie nur Wasser aus Rohrleitungen, Bohrlöchern oder Rohrbrunnen, geschützten gegrabenen Brunnen oder Quellen oder in Flaschen abgefülltes Wasser trinken können. Wenn das Wasser nicht vor Ort verfügbar ist und geholt werden muss, sind Frauen und Mädchen fast zweieinhalb Mal häufiger als Männer und Jungen die wichtigsten Wasserträger für ihre Familien.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Paraguay verändern

30
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
80
Kinder und Jugendliche
lernen in unseren Kindergärten und Schulen
280
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
80
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Zwei Schwestern auf dem Weg zur Schule. SOS-Kinderdorf arbeitet mit Bildungsbehörden, Schulen und Gemeindeorganisationen zusammen. Gemeinsam sorgen sie für einen kostenlosen und gleichberechtigten Zugang zu einer hochwertigen Bildung, die den Kindern Werte und Fähigkeiten vermittelt (Foto: SOS-Kinderdorf in Paraguay).

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern.