SOS-Kinderdörfer in Sudan

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Foto: SOS-Kinderdorf im Sudan).

Der Sudan liegt im Nordosten Afrikas und hat eine geschätzte Bevölkerung von über 40 Millionen Menschen. Die bewaffneten Konflikte in der Geschichte des Sudan haben sich auf alle Bereiche des sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens ausgewirkt. Sie haben in den letzten fünfzig Jahren über 1,5 Millionen Menschen das Leben gekostet, und noch viel mehr wurden vertrieben oder mussten in die Nachbarländer fliehen. Obwohl es in letzter Zeit einige positive Veränderungen gegeben hat, ist der Sudan eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Die Infrastruktur ist nicht nur durch den jahrelangen Konflikt zerstört, sondern das Land wird zu allem Überfluss auch noch häufig von Naturkatastrophen heimgesucht.

Seit 1978 unterstützt SOS-Kinderdorf im Sudan Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdetet Kinder

Die Lage im Land hat sich zwar leicht verbessert, doch gibt es nach wie vor Probleme, die sich negativ auf Kinder auswirken. Viele Familien wurden getrennt, da sie aufgrund des Konflikts gezwungen waren zu fliehen. Kinder ohne elterliche Betreuung sind besonders gefährdet. Die Infrastruktur, z. B. die sanitären Einrichtungen oder der Zugang zu Wasser, ist mangelhaft, was das Risiko der Übertragung von Krankheiten erhöht, die für Kinder besonders gefährlich sind. Der Konflikt, die Unter-entwicklung und das geringe Bewusstsein für die Bedeutung von Bildung führen auch dazu, dass viele keine Schule besuchen können.
18%
der Kinder leben nicht in einem familiären Umfeld

Binnenvertriebene

Die Geschichte der bewaffneten Konflikte im Sudan hat das Leben vieler Menschen beeinträchtigt. Die Kämpfe haben Millionen das Leben gekostet und noch mehr wurden innerhalb des Landes vertrieben. Tatsächlich hat der Sudan eine der höchsten Raten an Binnenvertriebenen weltweit: Rund vier Millionen Menschen mussten ihre Heimat verlassen und leben oft unter extrem schlechten Bedingungen. Viele Kinder wurden von ihren Familien getrennt. Rund 18 % der Kinder unter 17 Jahren leben nicht in einem familiären Umfeld, während 3,5 % mit keinem Elternteil zusammenleben.

11%
Todesfälle bei Kindern aufgrund von Durchfall

Schlechte Infrastruktur

Infolge von Konflikten, Natur-katastrophen und Unter-entwicklung ist die Infrastruktur des Sudan verbesserungs-bedürftig. Nur ein Drittel der Haushalte hat Zugang zu einer angemessenen Abwasser-entsorgung, während fast 70 % Zugang zu verbesserten Trinkwasserquellen haben. Das Fehlen einer angemessenen Infrastruktur birgt die Gefahr von Epidemien, und Kinder sind besonders gefährdet.Tatsächlich sind 11 % der Todesfälle bei Kindern im Sudan auf Durchfall zurückzuführen.

3 Mio.
Kinder im Sudan gehen nicht zur Schule

Bildung

Im Sudan gibt es mit die meisten Kinder, die nicht zur Schule gehen, in der Region Naher Osten und Nordafrika. Schätzungen zufolge sind das über 3 Millionen. Während etwa 75 % der Kinder im Grundschulalter eine Schule besuchen, sinkt diese Zahl in den darauf folgenden Schulstufen auf 28 %. Wenn Kinder zur Schule gehen, liegt die Qualität des Unterrichts oft unter den erforderlichen Standards. Ohne eine angemessene Schulbildung haben die Kinder Schwierigkeiten, dem Kreislauf der Armut zu entkommen.

Zusammen können wir etwas für die Kinder im Sudan verändern

80
Familien
können zusammenbleiben
70
Kinder
wachsen in unserer Obhut auf
60
Kinder und Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Das Familienstärkungsprogramm von SOS-Kinderdorf gab Awadiya, einer alleinerziehenden Mutter, neue Hoffnung für ihre Familie mit sieben Kindern. “Die wichtigste Errungenschaft für mich war die Möglichkeit, ein sicheres Zuhause für meine Kinder zu bauen”, erklärt Awadiya (Foto: SOS-Kinderdorf im Sudan).

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern.