SOS-Kinderdörfer in Liberia

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Foto: SOS-Kinderdorf in Liberia)

Liberia liegt an der Küste Westafrikas und beheimatet über 5,2 Millionen Menschen. Das Land verfügt über zahlreiche Flüsse und Regenwälder und ist reich an Mineralien wie Eisen und Diamanten. Die jahrzehntelange politische Instabilität hat jedoch Liberias Chancen, aus seinen natürlichen Ressourcen Kapital zu schlagen, zunichte gemacht. Der Bürgerkrieg hat einen Großteil der Infrastruktur zerstört und zu großer Armut geführt. In den 2010er Jahren tötete eine verheerende Ebola-Epidemie Tausende von Menschen und schadete der Wirtschaft zusätzlich. Die Erholung kommt nur langsam voran, und Liberia ist nach wie vor eines der Länder mit den niedrigsten Einkommen in Afrika.

Seit 1981 unterstützt SOS-Kinderdorf in Liberia Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Kinder in Liberia sind mit vielen Problemen konfrontiert, darunter fehlender Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, extreme Armut, Gewalt und vieles mehr. Das frühe Leben ist schwierig: Mehr als ein Drittel aller Todesfälle bei Kindern unter 5 Jahren ereignen sich in den ersten vier Lebenswochen. Missbrauch, einschließlich Vergewaltigung, Belästigung und Ausbeutung, ist weit verbreitet, insbesondere Mädchen gegenüber. Im Jahr 2015 waren 89 % der gemeldeten Überlebenden von Vergewaltigungen Kinder. Für junge Menschen ist es eine Herausforderung, eine angemessene Beschäftigung zu finden, da sich die Wirtschaft und die Infrastruktur des Landes gerade erst von einem 14-jährigen Bürgerkrieg erholt haben.
14%
der Kinder zwischen 5 und 14 sind von Kinderarbeit betroffen

Kinderarbeit

Kinderarbeit ist in vielen vulnerablen Gemeinden in Liberia weit verbreitet. 14 % der Kinder (im Alter von 5-17 Jahren) sind in irgendeiner Form von Arbeit betroffen. Dies ist häufig eine Folge des Menschenhandels. Sie werden für gefährliche Tätigkeiten, wie der Herstellung von Kautschuk und dem Abbau von Gold und Diamanten eingesetzt. Durch die Kinderarbeit wird den Kindern eine Ausbildung vorenthalten, was ihre Entwicklung in der Zukunft erschweren wird.

25%
der Kinder unter 5 wurden bei der Geburt registriert

Recht auf Identität

Kinder, die bei der Geburt nicht registriert werden, haben keinen Zugang zu grundlegenden Rechten und Dienstleistungen. Durch den Nachweis einer gesetzlichen Identität erhalten sie Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung. Trotz der Bemühungen Liberias, die Zahl der Geburtenregistrierungen zu erhöhen, ist sie nach wie vor eine der niedrigsten in Westafrika. Tatsächlich werden nur 25 % der Kinder unter 5 Jahren bei der Geburt registriert. Herausforderungen ergeben sich auch aus der Komplexität des Staats-angehörigkeitsrechts, das Frauen unter bestimmten Bedingungen daran hindert, die liberianische Staatsangehörigkeit weiterzugeben.

1 von 3
Kindern unter 5 ist zu klein für sein Alter

Unterernährung

Die Unterernährung in Liberia ist eine große Herausforderung. Das Land hat eine der höchsten Raten von Unterentwicklung in der Welt. Genauer gesagt: 1 von 3 Kindern unter 5 Jahren ist unterentwickelt oder zu klein für sein Alter. Wenn Kinder nicht die für ein gesundes Aufwachsen erforderliche Nahrung erhalten, besteht für sie ein höheres Risiko, an herkömmlichen Krankheiten zu sterben. Die Unterentwicklung wirkt sich auch auf die Gehirnfunktion und das Immunsystem aus, was bei vielen Kindern zu schlechten schulischen Leistungen führt.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Liberia verändern

1.140
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
730
Kinder
lernen in unserem Kindergarten
14.660
Gesundheitsleistungen
wurden erbracht
190
Kinder
wachsen in unserer Obhut auf
220
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
SOS-Kinderdorf in Liberia unterstützt Familien in der Nachbargemeinde, damit die Kinder unter besseren Bedingungen leben können. Hawa und ihre Familie sind eine der vielen Familien, denen SOS-Kinderdorf hilft. Hawa macht eine Ausbildung zur Mechanikerin, um unabhängig zu werden und für den Lebensunterhalt ihrer Familie sorgen zu können (Foto: SOS-Kinderdorf in Liberia).

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern