SOS-Kinderdörfer in Vietnam

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Foto: SOS-Kinderdorf in Vietnam).

Die Sozialistische Republik Vietnam grenzt im Norden an China, im Osten und Süden an den Golf von Tonkin und das Südchinesische Meer und im Westen an Laos und Kambodscha. Vietnam hat über 97 Millionen Einwohner*innen. Etwa 85 % der Bevölkerung gehören ethnisch zu den Kinh, die restlichen 15 % setzen sich aus 53 anderen anerkannten ethnischen Gruppen zusammen. Vietnam erholt sich gerade von den Jahrzehnten des Krieges. Viele Menschen haben ihr Leben verloren, die Umwelt wurde geschädigt und die auf der Landwirtschaft basierende Wirtschaft wurde ernsthaft beeinträchtigt.

Seit 1967 unterstützt SOS-Kinderdorf in Vietnam Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

In Vietnam leben rund 26 Millionen Kinder. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich ihr Leben in vielerlei Hinsicht verbessert: Die meisten besuchen jetzt eine Schule und haben Zugang zu Gesundheitsversorgung. Auch die Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren und bei Säuglingen ist deutlich gesunken. Trotz erheblicher Verbesserungen der Lebensqualität gibt es wachsende Ungleichheiten, die von der ethnischen Zugehörigkeit, dem Herkunftsort, dem Geschlecht und einer Behinderung abhängen. Nach Schätzungen von 2019 wächst 1 von 3 Kindern aus ethnischen Minderheiten nicht richtig, während 1 von 5 Kindern untergewichtig ist.
6,7%
der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze

Weit verbreitete Armut

Trotz Verbesserung der Bedingungen in den letzten Jahrzehnten bleibt die Armut in Vietnam bestehen. Schätzungs-weise 6,7 % der Bevölkerung lebt unterhalb der national festgelegten Armutsgrenze. Die Verteilung des Wohlstands zwischen städtischen und ländlichen Gebieten und zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen wird immer ungleicher. Ethnische Minderheiten, insbesondere in ländlichen Bergregionen, leben bis zu viermal häufiger in Armut als die Mehrheit in den städtischen Zentren.

37%
der Bevölkerung lebt in städtischen Gebieten

Vom Land in die Stadt

Die vietnamesische Wirtschaft wurde in den letzte Jahren zu einer der am schnellsten wachsenden in der Region. Staatliche Unternehmen machen etwa 40 % des BIP aus, aber die Landwirtschaft ist immer noch der wichtigste Sektor, in dem fast die Hälfte der Bevölkerung beschäftigt ist. Etwa 37 % der Bevölkerung lebt in städtischen Gebieten. Dieser Anteil nimmt rasch zu, da sich hier die meisten Arbeitsplätze befinden. Die Land-Stadt-Migration kann sich nachteilig auf die Entwicklung des ländlichen Raums auswirken und verstärkt tendenziell die sozioökonomischen Ungleichheiten.

170.000
Kinder sind ohne elterliche Betreuung

Ohne Eltern

Kinder aus ethnischen Minderheiten und Kinder, die in ländlichen Gebieten oder in den nördlichen Bergregionen leben, sind eher von Armut betroffen und gehen seltener zur Schule. Zu den Kindern, die Gefahr laufen, die elterliche Fürsorge zu verlieren, gehören jene, deren Eltern auf der Suche nach Arbeit ausgewandert sind. Sie bleiben oft bei den Großeltern oder anderen Familienmitgliedern. In Vietnam gibt es rund 170.000 Kinder ohne elterliche Betreuung.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Vietnam verändern

14.820
Kinder und Jugendliche
lernen in unseren Kindergärten und Schulen
4.460
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
1.980
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
1.090
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
An vielen Orten in Vietnam unterstützt SOS-Kinderdorf einheimische Kinder und ihre Familien. Wenn Familien zu uns kommen und Unterstützung suchen, arbeiten wir eng mit ihnen zusammen, um sicherzustellen, dass sie die nötige Hilfe oder Ausbildung erhalten, damit sie als Familie zusammenbleiben können (Foto: J. Fuhr).

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: HochwertigeBildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern.