SOS-Kinderdorf Nongkhai

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Thailand).

Nongkhai ist eine Stadt im Nordosten Thailands, direkt an der Grenze zu Laos. Sie hat rund 50.000 Einwohner*innen und lockt wegen ihres entspannten Lebensstils und der idyllischen Landschaft am Mekong-Fluss viele Tourist*innen an. Vientiane, die Hauptstadt von Laos, ist nur 20 km entfernt. Diese Nähe kurbelt die Wirtschaft Nongkhais an, ermöglicht aber auch den Menschen- und Drogenhandel. Erwachsene wie Kinder werden zum Zweck der kommerziellen sexuellen Ausbeutung und der Zwangsarbeit verschleppt. Darüber hinaus werden viele Mädchen in der Region immer noch Opfer von Kinderheirat.

Seit 1994 unterstützt SOS-Kinderdorf in Nongkhai Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

23%
der Mädchen wurden als Kinder verheiratet

Kinderehe

Thailand verzeichnet eine hohe Zahl von Kinderheiraten. In Nongkhai wurden 23 % der Frauen im Alter von 20 bis 24 Jahren vor dem 18. Lebensjahr verheiratet. Kinder-heirat ist ein Verstoß gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Die seelischen und körperlichen Schäden, die ein Kind durch eine Zwangsheirat erleidet, sind schwerwiegend. Es besteht auch ein erhöhtes Risiko für Kinderschwangerschaften und häusliche Gewalt. Kinderehen sind aufgrund der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern und der Überzeugung, dass Frauen und Mädchen gegenüber Männern und Jungen minderwertig sind, weit verbreitet. Das nationale Ziel, die Kinderheirat bis 2030 abzuschaffen, erfordert einen starken Impuls seitens der Regierung.

100
Menschen werden jährlich nach Thailand verschleppt

Menschenhandel

Nongkhai liegt nur 20 Kilometer von der Grenze zu Laos und dessen Hauptstadt Vientiane entfernt. Das begünstigt den wirtschaftlichen Wohlstand, aber auch den Drogen- und Menschenhandel. Die wichtigsten Ziele des Menschenhandels in Thailand sind Prostitution, Zwangsarbeit und Zwangsbettelei. Jährlich werden etwa 100 Fälle gemeldet, obwohl die tatsächliche Zahl höher geschätzt wird. Die Taxifahrer in Nongkhai wurden gebeten, bei der Bekämpfung des Menschenhandels mitzuhelfen, indem sie verdächtiges Verhalten melden und Passkontrollen durchführen. Auch Kinder aus Laos sind Opfer. Sie werden nach Thailand gebracht zum Zweck der kommerziellen sexuellen Ausbeutung, des Straßenverkauf, der Bettelei, oder um als Hausangestellte zu arbeiten.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Nongkhai

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
1.230
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
80
Kinder
lernen in unseren Kindergärten und Schulen
90
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
40
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Kinder in unserer Obhut helfen sich gegenseitig beim Lernen. Geschwister wachsen zusammen auf und knüpfen oft Bindungen, die ein Leben lang halten (Foto: SOS-Kinderdorf in Thailand).

Was Ihre Unterstützung in Nongkhai bewirkt

Vulnerable Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Hochwertige Bildung wird ermöglicht
SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu hochwertiger Bildung haben. Wir bieten ihnen ein sicheres und unterstützendes Umfeld, damit sie lernen und sich entwickeln können. Lehrer*innen werden zu Kinderrechten und kindgerechtem Lernen geschult, damit jedes Kind das Beste aus seiner Bildung machen kann. Kleine Kinder verbringen im Kindergarten Zeit mit Spielen und Lernen und werden so auf die Grundschule vorbereitet.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.