SOS-Kinderdorf Pokhara

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Nepal).

Pokhara ist eine Stadt in der Mitte Nepals mit rund 510.000 Menschen. Damit ist sie nach der Hauptstadt Kathmandu die zweitgrößte Stadt Nepals. Die Bevölkerung ist ethnisch vielfältig, und es gibt vier tibetische Siedlungen. Dort leben die tibetischen Flüchtlinge jedoch unter harten Bedingungen und ohne jegliche Papiere. Außerdem sind Kinder, insbesondere Mädchen, in der Stadt immer noch der Gefahr von Kinderheiraten ausgesetzt, die in der Region weit verbreitet sind.

Seit 1975 unterstützt SOS-Kinderdorf in Pokhara Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

35%
der Mädchen werden zur Heirat gezwungen

Kinderehe

Nepal steht weltweit an 16. Stelle, was Kinderehen betrifft. Das bedeutet, dass 40 % der Frauen in Nepal vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet wurden. Die Kinderehe ist ein Verstoß gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Der emotionale Schaden, den ein Kind durch eine erzwungene Verbindung erleidet, ist schwerwiegend. Es besteht auch ein erhöhtes Risiko für Kinderschwangerschaften und häusliche Gewalt. Insbesondere in der Provinz Gandaki, in der Pokhara liegt, wurden 35 % der Mädchen als Kinder verheiratet. Das nationale Ziel, die Kinderheirat bis 2030 zu beenden, erfordert einen starken Impuls seitens der Regierung.

13.500
Tibetische Flüchtlinge leben im Exil in Nepal

Tibetische Flüchtlinge

Bis heute sind zwei Generationen von Tibetern im Exil in Nepal geboren und aufgewachsen nach der ersten Auswanderung 1959. Es kommen jedoch immer noch mehr Flüchtlinge aus Tibet, der autonomen Region Chinas, an. Sie haben oft unter Unterdrückung gelitten, was sie dazu veranlasst hat, nach Nepal zu fliehen. Schätzungsweise 13.500 tibetische Flüchtlinge leben im Exil in Nepal. Das Leben in den Flüchtlingslagern ist hart, und tibetische Kinder erhalten nicht die nepalesische Staatsbürgerschaft, selbst wenn sie dort geboren wurden. Darüber hinaus dürfen Tibeter in Nepal kein Land, kein Haus, kein Auto und auch kein anderes Eigentum besitzen und kein Unternehmen gründen. Dies macht das Leben für viele vertriebene Familien und ihre Kinder sehr schwierig.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Pokhara

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
130
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
710
Kinder
lernen in unseren Kindergärten und Schulen
110
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
80
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit unterstützt
Geschwister, die miteinander Spaß haben. Sie wachsen zusammen auf und knüpfen oft Bindungen, die ein Leben lang halten (Foto: SOS-Kinderdorf in Nepal).

Was Ihre Unterstützung in Pokhara bewirkt

Vulnerable Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Hochwertige Bildung wird ermöglicht
SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu hochwertiger Bildung haben. Wir bieten ihnen ein sicheres und unterstützendes Umfeld, damit sie lernen und sich entwickeln können. Lehrer*innen werden zu Kinderrechten und kind-gerechtem Lernen geschult, damit jedes Kind das Beste aus seiner Bildung machen kann. Kleine Kinder verbringen im Kindergarten Zeit mit Spielen und Lernen. In der Nähe des Dorfes befindet sich das tibetische Flüchtlingslager Tashiling, in dem gemeinsame Feste gefeiert werden, um soziale und kulturelle Traditionen am Leben zu erhalten.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.