SOS-Kinderdörfer in Jordanien

SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder die Betreuung, den Schutz und die Beziehungen haben, die sie für eine bestmögliche Entwicklung brauchen (Foto: SOS-Kinderdorf in Jordanien).

Das Haschemitische Königreich Jordanien, ein halbtrockenes Land in Westasien, in dem 11 Millionen Menschen leben, wird als „Oase der Stabilität“ be-zeichnet und beherbergt mehr als 3 Millionen Flüchtlinge aus Syrien, Palästina und dem Irak. Der Flüchtlingszustrom hat zu einer erheblichen Belastung der nationalen Ressourcen und der Infrastruktur geführt. Da mehr als die Hälfte des Landes aus Wüste besteht, leben rund 80 % der jordanischen Bevölkerung in städtischen Gebieten und ebenso etwa 80 % der Flüchtlinge, die am stärksten gefährdet sind, da ihr Zugang zu Hilfeleistungen nicht gewährleistet ist.

Seit 1986 unterstützt SOS-Kinderdorf in Jordanien Kinder und Jugendliche, die ohne elterliche Betreuung aufwachsen müssen, oder Gefahr laufen, diese zu verlieren.

Gefährdete Kinder

Mehr als ein Drittel (38 %) der jordanischen Bevölkerung ist unter 18 Jahre alt, das heißt, es gibt 4,3 Millionen Kinder. Armut prägt nach wie vor das Leben vieler. Kinder aus einkommensschwachen Familien sind oft gezwungen, zu arbeiten, was dazu führt, dass sie die Schule abbrechen. Kinder, die als Flüchtlinge in Jordanien leben, sind besonders gefährdet: 85 % leben unterhalb der Armutsgrenze und 94 % sind von Entbehrungen betroffen.
150.000
Kinder werden in Jordanien zur Arbeit gezwungen

Kinderarbeit

Von den 150.000 Kindern, die in Jordanien Kinderarbeit verrichten, arbeiten mindestens 60 % in gefährlichen Umgebungen. Dazu gehören die Arbeit auf der Straße, die Bedienung gefährlicher Maschinen und das Heben schwerer Lasten. Sie arbeiten lange Stunden und/oder unter ungesunden Lebensbedingungen. Armut ist einer der Hauptgründe, warum Kinder arbeiten müssen. Die meisten brechen schließlich die Schule ab. Kinderarbeit raubt den Kindern ihre Kindheit. Sie beraubt sie ihrer Bildung und ihrer Rechte, setzt sie der Gewalt aus und fügt ihnen körperlichen und geistigen Schaden zu.

16%
der Kinder leiden unter Vernachlässigung

Vernachlässigung

Rund 16 % der jordanischen Kinder leiden darunter, dass sie von ihren Eltern nicht beaufsichtigt und erzogen werden. Dazu gehören körperliche und emotionale Vernachlässigung, die Unfähigkeit, ein Kind zu versorgen oder seine Grundbedürfnisse zu befriedigen, sowie die Ausübung von körperlicher Gewalt. Viele Kinder haben das Gefühl, dass ihre Eltern sich nicht um sie kümmern und/oder dass sie wertlos sind. Das wirkt sich erheblich auf ihre Zukunft aus.

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Kindern in Jordanien lebt in Armut

Armut

Die Armut in Jordanien ist groß: 16 Prozent der jordanischen Bevölkerung lebt unterhalb der nationalen Armutsgrenze. Rund 23 Prozent sind arbeitslos. Armut ist vor allem in ländlichen Gebieten zu finden, wo die Haushalte größer sind und es weniger Möglichkeiten gibt, den Lebensunterhalt zu verdienen. Für Kinder aus Familien, die als Flüchtlinge nach Jordanien gekommen sind, ist das Problem deutlich größer: 85 Prozent leben unterhalb der nationalen Armutsgrenze.

Zusammen können wir etwas für die Kinder in Jordanien verändern

70
Kinder
besuchen unsere Kindergärten
100
Kinder
wachsen in unserer Obhut auf
150
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
SOS-Kinderdorf setzt sich für den Schutz der Rechte und der Privatsphäre von Kindern ein. Wie Sie vielleicht bemerken, zeigen wir keine identifizierbaren Fotos von Kindern in allgemeinen Informationen über Jordanien. Das liegt daran, dass wir nur eine begrenzte Erlaubnis der Kinder und/oder ihrer Erziehungsberechtigten haben (Foto: SOS-Kinderdorf in Jordanien).

Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

2015 verpflichteten sich 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, auf die Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren nachhaltigen Entwicklungszielen hinzuarbeiten. Dieser 15-Jahres-Plan hat das Ziel, das Leben der Menschen zu verbessern, Armut zu beenden, Ungleichheit zu bekämpfen und unseren Planeten zu schützen.
ZIEL 1: Armut beenden
SOS-Kinderdorf unterstützt Familien und Gemeinden, damit die Familien zusammenbleiben und aus dem Kreislauf der Armut ausbrechen können.
ZIEL 4: Hochwertige Bildung für alle
Alle Kinder und Jugendlichen, die SOS-Kinderdorf unterstützt, haben Zugang zu Bildung - vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung oder Universität.
ZIEL 8: Gleiche berufliche Chancen für alle
SOS-Kinderdorf hilft jungen Menschen, Fähigkeiten und Selbstvertrauen zu entwickeln, um gute Arbeit zu finden, und bildet Eltern aus, damit sie ein stabiles Einkommen haben können.
ZIEL 10: Ungleichheiten abbauen
SOS-Kinderdorf setzt sich für die Sicherheit der Kinder ein, indem wir friedliche und integrative Gemeinschaften fördern. Wir bieten Schulungen zu Kinderrechten und positiver Erziehung an.
ZIEL 16: Frieden und Inklusion fördern
Wir setzen uns für Gesetze und Regelungen ein, die soziale Inklusion und Schutz für Kinder und Jugendliche ohne elterliche Betreuung oder aus prekären Haushalten gewährleisten.

Schützen wir weiterhin Kinder und Jugendliche!

Viele Kinder konnten ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit finden. Mit Ihrer Hilfe können wir weiterhin ihr Leben verbessern.