SOS-Kinderdorf Tianjin

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in China).

In Tianjin, das etwa 100 km südöstlich der Haupt-stadt Peking liegt, leben über 14 Millionen Menschen. Die Stadt wächst schnell. Die Nähe zur Hauptstadt und zum Meer sowie die Einrichtung von Frei-handelszonen haben zahlreiche Unternehmen dazu veranlasst, sich in der Region niederzulassen. Die rasche Industrialisierung hat zu verschmutztem Wasser geführt, das nicht nur die Landwirtschaft und die Fischerei beeinträchtigt, sondern auch gesund-heitliche Probleme bei den Menschen verursacht, die in der Nähe der Verschmutzungsquellen leben oder arbeiten.

Seit 1987 unterstützt SOS-Kinderdorf in Tianjin Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

1.250
Frauen wurden von 2017-2020 Opfer von Menschenhandel

Ungleichgewicht der Geschlechter

Ein großes Ungleichgewicht im Verhältnis zwischen Männern und Frauen trägt zu den Herausforderungen im sozialen Leben Chinas bei. Es gibt 30-40 Millionen mehr Männer als Frauen. Die Situation ist von Region zu Region unterschiedlich. Frauen und Mädchen aus einkommensschwachen Provinzen im Südwesten ziehen in ländliche Gebiete im Osten oder werden dort verheiratet. Zwischen 2017 und 2020 bearbeiteten die Gerichte Fälle von Frauenhandel, die mindestens 1.250 Frauen betrafen, und viele weitere Fälle bleiben undokumentiert. Frauen und Kinder, die in diese gefährlichen Situationen gezwungen werden, erleben oft Missbrauch und Gewalt, weil ihre Rechte nicht geschützt sind.

5%
des Oberflächenwassers ist als Trinkwasserquelle nutzbar

Wasserverschmutzung und Gesundheit

In Tianjin, der großen nördlichen Hafenstadt, sind weniger als 5 % des Oberflächenwassers sicher zum Trinken. Die Verschmutzung der Großstädte durch industrielle Aktivitäten hat dazu geführt, dass das Wasser für den menschlichen Konsum ungeeignet ist. Die lokalen Regierungen versäumen es, die Entsorgung gefährlicher Abfälle durch Unternehmen in die Gewässer zu überwachen und zu regulieren. Der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen ist wichtig für die Gesundheit, und ermöglicht vor allem Frauen, Mädchen und Menschen mit Behinderungen die Teilnahme an Lebensbereichen wie Schule und Arbeit, was ihnen sonst verwehrt bleibt.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Tianjin

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
40
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
5
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Kinder kochen gemeinsam. Wir zeigen Kindern und Jugendlichen, wie man einfache Gerichte kocht, damit sie sich selbst versorgen können, wenn sie erwachsen sind (Foto: SOS-Kinderdorf in China).

Was Ihre Unterstützung in Tianjin bewirkt

Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.