SOS-Kinderdorf Esmeraldas

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Ecuador).

Esmeraldas ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im oberen Nordwesten Ecuadors. In dieser Stadt, die wegen ihrer schönen Strände viele Tourist*innen anzieht, leben rund 200.000 Menschen. Aufgrund der Nähe zur kolumbianischen Grenze ist die Stadt jedoch mit den Folgen des Drogenhandels, einschließlich Gewalt, Korruption und Erpressung, konfrontiert. Außerdem besteht die Gefahr, dass Mädchen zur Heirat gezwungen werden.

Seit 1979 unterstützt SOS-Kinderdorf in Esmeraldas Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

15%
der Mädchen werden als Kinder verheiratet

Kinder werden in die Ehe gezwungen

In Ecuador werden Mädchen immer noch Opfer von Kinderheiraten. Tatsächlich werden 22 % der Frauen vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet, obwohl das gesetzliche Heiratsalter in Ecuador bei 18 Jahren liegt. Kinderheirat ist ein Verstoß gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, und der emotionale Schaden, den ein Kind durch eine Zwangsheirat erleidet, ist tiefgreifend. Es besteht auch ein erhöhtes Risiko von Kinderschwangerschaften und häuslicher Gewalt. In der Provinz Esmeraldas wurden 15 % der Frauen vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet. Das ist der höchste Prozentsatz aller Provinzen in Ecuador.

55%
der Menschen in Esmeraldas leben in Armut

Drogenhandel und seine Folgen

Ein Drittel der kolumbianischen Kokainproduktion wird über Ecuador abgewickelt, und da die Provinz Esmeraldas direkt an der kolumbianischen Grenze liegt, ist das Gebiet für den Drogenhandel besonders anfällig. Das bedeutet, dass die Menschen nicht nur mit drogenbedingter Gewalt konfrontiert sind, sondern auch mit Korruption, Erpressung und Geldwäsche, was durch die Dollarisierung der ecuadorianischen Wirtschaft erleichtert wird. Diese Aspekte wirken sich nachteilig auf die Sicherheit der Kinder aus, vor allem für die 55 % der Menschen in Esmeraldas, die in Armut leben, wo die Verlockung des leichten Geldes viele dazu bringt, in gefährliche Aktivitäten verwickelt zu werden.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Esmeraldas

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
480
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
50
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
5
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
270
Flüchtlinge
werden bei ihrer Reise aus Venezuela unterstützt
Herstellung einer Papierpuppe unter Anleitung einer SOS-Kinderdorf-Mitarbeiterin (Foto: SOS-Kinderdorf in Ecuador).

Was Ihre Unterstützung in Esmeraldas bewirkt

Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Flüchtlinge werden unterstützt
SOS-Kinderdorf in Ecuador unterstützt Flüchtlinge aus Venezuela. Rund 500.000 Venezolaner*innen leben in Ecuador und benötigen grundlegende Dinge wie Nahrung und Unterkunft. Doch nicht nur diese Herausforderungen bereiten den Venezolaner*innen Sorgen. Sie haben oft Schwierigkeiten, eine Arbeit zu finden oder einen legalen Status zu erhalten. SOS-Kinderdorf unterstützt diese Flüchtlinge, wo immer es nötig ist.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Viele Kinder leben in verschiedenen Stadtvierteln, zusammen mit anderen Familien. Wo immer möglich, arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.