SOS-Kinderdorf Tahoua

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Niger).

Tahoua liegt im Südwesten Nigers an der Grenze zwischen bewirtschaftetem Ackerland und einer trockeneren, von Viehzucht geprägten Zone und ist ein wichtiger Marktort für Händler. Die mehr als 80.000 Einwohner*innen der Region sind von Ernteausfällen und wiederkehrenden Dürren betroffen. Konflikte in den Grenzgebieten zu Burkina Faso, Mali und Nigeria haben Tausende von Menschen in mehreren Regionen, darunter auch Tahoua, vertrieben. Die hier lebenden Familien haben Mühe, ihre Kinder zu ernähren, und viele haben keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung.

Seit 2008 unterstützt SOS-Kinderdorf in Tahoua Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

78.000
Kinder sind Binnenvertriebene

Gewalt und Ungewissheit

Aufgrund der Gewalt in Tahoua durch extremistische Gruppen und der zunehmenden Instabilität in den Nachbarländern Burkina Faso, Mali und Nigeria wurden Tausende von Menschen innerhalb Nigers vertrieben. Im Jahr 2021 wurden 140.000 Menschen in den Regionen Tillaberi und Tahoua vertrieben - 78.000 davon waren Kinder. Gewalt und erzwungene Vertreibung stören das Leben der Kinder und lassen viele mit einem Trauma zurück. Sie sind in Gefahr, von ihren Familien getrennt zu werden und sexuellem Missbrauch, Kinderarbeit und Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen ausgesetzt zu sein. Die Vertriebenen leben oft in provisorischen Lagern und Gebieten mit schlechter Gesundheitsversorgung.

20.000
Kinder waren im Jahr 2020 von Schulschließungen betroffen

Schulschließungen

Mehr als 22.000 Kinder waren im Jahr 2020 betroffen, als über 300 Schulen in Niger aufgrund der unsicheren Lage geschlossen werden mussten. Kinder in Tahoua und den umliegenden Regionen waren aufgrund der eskalierenden bewaffneten Konflikte besonders von der Unsicherheit betroffen. Bildung, die in Niger 8 Jahre lang kostenlos und verpflichtend ist, ist ein Recht des Kindes. Die Schule kann auch ein sicherer Ort sein, der die Kinder vor Missbrauch, Ausbeutung und Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen schützt. Durch Angriffe auf Schulen wird Kindern das Recht verwehrt, die notwendigen Fähigkeiten zu entwickeln.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Tahoua

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
2.260
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
180
Kinder und Jugendliche
lernen in unseren Kindergärten und Schulen
80
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
30
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Betreuung der Gemüsebeete im Garten . Die Kinder wachsen zusammen auf und knüpfen oft Bindungen, die ein Leben lang halten (Foto: SOS-Kinderdorf in Niger).

Was Ihre Unterstützung in Tahoua bewirkt

Vulnerable Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Hochwertige Bildung wird ermöglicht
SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu hochwertiger Bildung haben. Wir bieten ihnen ein sicheres und unterstützendes Umfeld, damit sie lernen und sich entwickeln können. Lehrer*innen werden zu Kinderrechten und kindgerechtem Lernen geschult, damit jedes Kind das Beste aus seiner Bildung machen kann. Kleine Kinder verbringen im Kindergarten Zeit mit Spielen und Lernen und werden so auf die Grundschule vorbereitet.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.