SOS-Kinderdorf El Jadida

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Marokko).

El Jadida ist eine Hafenstadt an der marokkanischen Atlantikküste mit rund 171.000 Einwohner*innen. Der nahe gelegene Hafen macht El Jadida zu einem wichtigen Handelszentrum in der Region. Die Situation der Rechte von Kindern und Frauen in Marokko hat sich in den letzten zehn Jahren verbessert. Trotz verstärkter staatlicher Maßnahmen arbeiten jedoch auch heute noch Tausende von minderjährigen Mädchen als Hausangestellte, und rund 35 % der weiblichen Bevölkerung sind nach wie vor Analphabeten.

Seit 2006 unterstützt SOS-Kinderdorf in El Jadida Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

8.900
Kinder haben 2020 aufgrund von HIV/AIDS die elterliche Fürsorge verloren

Ohne elterliche Fürsorge

Es gibt mehrere Gründe, warum Kinder in Marokko die elterliche Betreuung verlieren können. Die häufigsten Todesursachen bei Erwachsenen, zu denen auch Herzkrankheiten gehören, führen dazu, dass Hunderte von Kindern keine Eltern mehr haben, die sich um sie kümmern. Obwohl Marokko eine relativ niedrige HIV/AIDS-Prävalenz aufweist, verloren im Jahr 2020 8.900 Kinder die elterliche Fürsorge aufgrund von HIV/AIDS. Kinder werden auch aufgrund sozialer und kultureller Faktoren in Obhut genommen. Alleinerziehende Mütter werden von einigen Teilen der Gesellschaft oft diskriminiert. Sie brauchen zusätzliche Unterstützung, damit Mutter und Kind zusammenbleiben können.

90%
der Frauen schätzungsweise sind Analphabeten

Geschlechterungleichheit

Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern ist in Marokko nach wie vor sehr groß. So sind 35 % der Frauen Analphabeten im Vergleich zu etwa 17 % der Männer. Es wird geschätzt, dass die Analphabeten-rate bei Frauen in ländlichen Gebieten bis zu 90 % beträgt. Bei Mädchen ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie die Schule nach der Grundschule abbrechen, und nur 26 % der Mädchen in ländlichen Gebieten besuchen eine weiterführende Schule. Lange Schulwege können für sie eine Heraus-forderung darstellen, da der Transport schwierig oder gefährlich sein kann. Die Schulen sind oft mit schlechten Sanitäranlagen ausgestattet. In manchen Haushalten müssen die Mädchen auch bei der Hausarbeit helfen.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in El Jadida

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
50
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
60
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Junge Menschen, die bei uns betreut werden, spielen Fußball. Geschwister wachsen zusammen auf und knüpfen oft Bindungen, die ein Leben lang halten (Foto: SOS-Kinderdorf in Marokko).

Was Ihre Unterstützung in El Jadida bewirkt

Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.