SOS-Kinderdorf Hawassa

SOS-Kinderdorf unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien, damit sie sich entfalten können (Foto: SOS-Kinderdorf in Äthiopien).

Die Stadt Hawassa (auch Awassa genannt) ist die Hauptstadt der Region der südlichen Nationen, Nationalitäten und Völker (SNNPR) in Äthiopien. Sie liegt am Ufer des Awassa-Sees im Großen Grabenbruch und hat etwa 259.000 Einwohner*innen. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt in ländlichen Gebieten vom Fischfang im Awassa-See oder von der Subsistenzlandwirtschaft. Lähmende Armut, fehlende Gesundheitsversorgung und Bildung sowie eine tiefgreifende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern beeinträchtigen das Leben Tausender Menschen in dieser überwiegend landwirtschaftlich geprägten Region Äthiopiens.

Seit 1985 unterstützt SOS-Kinderdorf in Hawassa Kinder, Jugendliche und Familien und setzt sich für ihre Rechte ein.

25%
der Menschen in der Region leben in Armut

Weit verbreitete Armut

Armut ist in Äthiopien ein vorwiegend ländliches Problem. In der Region, in der Hawassa liegt, leben 91 % der Bevölkerung in ländlichen Gebieten. Vulnerable Familien sind eher von Naturkatastrophen betroffen, und da sie isoliert sind, haben sie weniger Zugang zu Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und Schulen. Kinder, die in Familien mit vielen Geschwistern oder in Familien, die von Alleinerziehenden, älteren Verwandten oder anderen Geschwistern geführt werden, aufwachsen, sind am ehesten von Armut betroffen. Jeder Vierte in der Region lebt in Armut.

34%
der Kinder in der Region besuchen eine Grundschule.

Hohe Jugendarbeitslosigkeit

Die Region Hawassa hat eine der niedrigsten Schulbesuchsquoten des Landes. Nur 34 % der Kinder besuchen die Grundschule. Mädchen brechen häufiger die Schule ab als Jungen. Die Zahl der Kinder, die eine weiterführende Schule besuchen, ist sogar noch geringer: 17 % Jungen und 15 % Mädchen. Kinder gehen nicht mehr zur Schule, weil sie zum Familieneinkommen beitragen müssen. Nahezu 11 % der Kinder verrichten gefährliche Arbeit, sie werden sexuell ausgebeutet oder verbringen lange Arbeitszeiten in der Weberei. Viele weitere helfen der Familie bei der Hausarbeit oder in der Subsistenzlandwirtschaft.

Ihre Unterstützung macht einen Unterschied für die Kinder in Hawassa

SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um ein breites Spektrum an Unterstützung anzubieten, das den örtlichen Gegebenheiten angepasst ist. Wir arbeiten immer im besten Interesse der Kinder, Jugendlichen und Familien.
5.580
Kinder und Erwachsene
werden in der Gemeinde unterstützt
2.030
Kinder und Jugendliche
lernen in unserem Kindergarten und unserer Schule
120
Kinder und Jugendliche
wachsen in unserer Obhut auf
90
Jugendliche
werden auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleitet
Junge Menschen erhalten Unterstützung von SOS-Kinderdorf. Einige ziehen weg, um zu studieren, kommen aber oft zu Besuch zurück (Foto: SOS-Kinderdorf in Äthiopien).

Was Ihre Unterstützung in Hawassa bewirkt

Vulnerable Familien und Gemeinden werden gestärkt
Wenn Eltern in Not sind, ist es für sie manchmal schwierig, sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern. SOS-Kinderdorf arbeitet daher mit lokalen Partner*innen und Gemeinden zusammen, um jeder Familie individuelle Unterstützung zu bieten, damit sie zusammenbleiben kann. Das können Workshops über Elternschaft oder Kinderrechte sein aber auch Schulungen, bei denen die Eltern die nötigen Fähigkeiten erwerben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen. Außerdem stellen wir sicher, dass die Kinder medizinische Hilfe erhalten und zur Schule gehen können.
Hochwertige Bildung wird ermöglicht
SOS-Kinderdorf sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche Zugang zu hochwertiger Bildung haben. Wir bieten ihnen ein sicheres und unterstützendes Umfeld, damit sie lernen und sich entwickeln können. Lehrer*innen werden zu Kinderrechten und kindgerechtem Lernen geschult, damit jedes Kind das Beste aus seiner Bildung machen kann. Kleine Kinder verbringen im Kindergarten Zeit mit Spielen und Lernen und werden so auf die Grundschule vorbereitet.
Kinder, die nicht bei ihren Familien leben können, werden betreut
Manche Kinder können auch mit zusätzlicher Unterstützung nicht bei ihrer Familie bleiben. Wenn dies der Fall ist, finden sie bei SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause. Hier können sie sichere und dauerhafte Beziehungen aufbauen. Alle Kinder, die wir betreuen, haben Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung. Wo immer möglich arbeiten wir eng mit der Herkunftsfamilie zusammen. Wenn Kinder zu ihren Familien zurückkehren können, helfen wir ihnen, sich an diese Veränderung anzupassen.
Jugendliche werden auf ihrem Weg in die Selbst-ständigkeit begleitet
Unser lokales Team arbeitet eng mit den Jugendlichen zusammen, um einen Plan für ihre Zukunft zu entwickeln. Dabei lernen sie selbstbewusst und unabhängig zu werden. Wir unterstützen die Jugendlichen, wenn sie sich auf den Arbeitsmarkt vorbereiten und erhöhen so ihre Berufschancen. Sie können beispielsweise an Workshops und Schulungen teilnehmen, die von SOS-Kinderdorf angeboten werden. Zusätzlich können sie ihre Fähigkeiten durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten mit lokalen Mentor*innen und Unternehmen ausbauen.